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Kommentar zum Karnevals-KonzeptLiebe Kritiker, so wird sich nie etwas ändern

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Hinterlassenschaften nach dem Kölner Karneval 

Köln – Das Entsetzen ist schon Teil der Tradition: Machen am 11.11 oder zu Weiberfastnacht die Bilder vor allem von der Feiermeile Zülpicher Straße die Runde, wird im Chor gerufen: So kann es nicht weiter gehen. Doch kommt die Verwaltung danach mit Lösungsansätzen, brechen aus dem Chor sogleich Stimmen aus, die mit dem selben Brustton des Entsetzens den Verwaltungsvorschlag kritisieren. So wird sich nie etwas ändern.

Jugendliche im Vollrausch, ein ganzes Viertel im Ausnahmezustand, das zudem immer mehr zur Partymeile verramscht. Der härteste Gegenwind schlug Stadtdirektorin Andrea Blome entgegen, als sie mit einem Alkoholverkaufsverbot versuchen wollte, die Exzesse an den Tollen Tagen einzudämmen. Der Vorschlag war von ihr noch nicht richtig ausgesprochen, da hagelte es schon brüske Ablehnung. Nun will die Stadt sich verstärkt bei Sicherheitsdiensten Hilfe holen.

Nicht allein zur Wahrung der Sicherheit, sondern auch um Konzepte zu finden, wie beispielsweise die Masse der bis zu 15 000 Feiernden auf der Zülpicher Straße entzerrt werden kann, damit sie besser beherrschbar ist. Und wieder wird Kritik laut. Für die SPD ist der Vorschlag gar ein „Offenbarungseid“. Die Grünen melden Bedenken an.

Wer aber will, dass sich an den alljährlichen Missständen etwas verändert, der muss auch Veränderung zulassen.

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