Kommissar iPhone fahndetMutmaßlicher Einbrecher mit Ortungs-App auf Handy gestellt

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Symbolbild Handy mit Apps

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Köln – Ein Fenster stand offen, im Wohn- und Schlafzimmer waren alle Schränke durchsucht. Kein Zweifel, in das Haus eines Familienvaters (29) war eingebrochen worden. Neben Schmuck, mehreren Parfüm-Flacons im Wert von 2500 Euro erbeuteten die Täter auch die Aktentasche des 29-Jährigen. Darin sein Dienst-iPhone, das die Polizei schließlich zu den mutmaßlichen Tätern führte.

Dem Angeklagten fehlen Beweise

Wegen des Einbruchs am 16. Dezember 2017 und wegen Hehlerei musste sich nun am Freitag ein 66-Jähriger vor dem Amtsgericht einem Verfahren stellen. Bei ihm hatten Polizisten Beute aus einem Einbruch in der Sankt-Ägidius-Straße sichergestellt. Darunter: Ein Samsung-Handy und verschiedene Parfüm-Flacons. Der Angeklagte behauptete aber, die Sachen auf dem Flohmarkt in Porz gekauft zu habe. Eine Quittung konnte er nicht vorlegen.

Gefasst wurde der 66-Jährige jedenfalls mit Hilfe von Kommissar-iPhone. Mit seinem privaten iPhone und der darauf befindlichen App „iPhone-Suche“ konnte der 29-Jährige feststellen, dass sich das Diensthandy in Kalk befand. Er informierte die Polizei, die zum Standort des Handys ausrückte. In einem Garagenhof trafen die Beamten auf den Angeklagten und einen zweiten Mann, die gerade aus einer Garage kamen. Die Beamten durchsuchten das darin befindliche Fahrzeug. Sie fanden weitere Handys, Schmuck, Einkäufe und Werkzeug, wie man es für Einbrüche braucht. Auch eine Aktentasche wurde sichergestellt. Um zu verifizieren, dass es sich um die des 29-Jährigen handelte, löste dieser mittels der App von zu Hause einen Klingelton auf dem Dienst-Handy aus. „Das konnte ich dann selbst über den Funk der Beamten bei mir im Haus hören“, so der 29-Jährige.

Heute sei sein Haus mit Video- und Alarmanlage gesichert, sagte der 29-Jährige noch. Amtsrichter Dr. Frank Altpeter versuchte zu beruhigen: „Statistisch gesehen sind Sie jetzt durch mit Einbrüchen.“ Der Zeuge: „Mag sein, aber sagen Sie das mal meiner Psyche.“ Das Verfahren wird mit weiteren Zeugen fortgesetzt.

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