Krieg in der UkraineGeflüchtete könnten in der Kölner Messe untergebracht werden

Die Nordhallen der Köln-Messe
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Köln – Mit kreativen Lösungen will das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt die Unterbringung der Menschen in Köln sicherstellen, die vor den Kriegswirren in der Ukraine geflohen sind. Anders als 2015, als viele Geflüchtete aus Syrien nach Deutschland kamen, sollen diesmal aber möglichst keine Schulturnhallen mehr zu Notunterkünften umfunktioniert werden.
Stattdessen solle unter anderem geprüft werden, ob „eine Messehalle so hergerichtet werden kann, dass eine akzeptable Unterbringung möglich ist“, sagte Christiane Martin, Fraktionschefin der Grünen, am Dienstag. Es dürfe hier „keine Denkverbote geben“, man müsse „alles prüfen, was in Frage kommt“. Sie nannte etwa das vor dem Abriss stehende Siemensgebäude in Ehrenfeld, das möglicherweise noch eine Weile als Unterkunft dienen könne.
Noch unklar, wie viele Flüchtlinge in Köln ankommen werden
„Jetzt ist es ganz wichtig, dass wir hier in Köln unser Augenmerk und all unsere Kraft auf die Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine legen“, sagte Martin. „Wir wissen nicht, wie viele Menschen zu uns kommen, aber wir wissen, dass es viele sein werden.“ Ob 1000, 5000 oder mehr sei egal – „wir müssen es schaffen, sie alle zu versorgen“.
Volt-Fraktionschefin Jennifer Glashagen betonte, Verwaltung und Politik müssten sich auch um Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche kümmern. Jede zweite Person, die aus der Ukraine nach Deutschland fliehe, sei im schulpflichtigen Alter, dazu kämen noch die Kleinkinder. Viele seien traumatisiert, sie dürften jetzt nicht in ein „Bildungsloch“ fallen.
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Zur Frage, wie die Hilfen finanziert werden, machte das Bündnis keine Angaben. Dafür sei es zu früh, „da noch überhaupt nicht klar ist, wie Bund und Land das Projekt unterstützen“, so CDU-Partei- und Fraktionschef Bernd Petelkau. Wichtig sei, jetzt erst einmal die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen. Petelkau lobte die große Hilfsbereitschaft der Kölner. In Zusammenarbeit mit dem Blau-Gelben Kreuz würden bereits seit einigen Jahren Kriegswaisen aus dem Donbass-Gebiet für zwei Wochen nach Köln geholt – zur Erholung und ärztlichen Behandlung. (fu)