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KVB-BusseGefahr aus dem toten Winkel

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Günter Bäumerich (Verkehrswacht), Karl Schoeterler (KVB-Bereichsleiter Bus) und Volker Heinsch (KVB-Leiter Fahrbetrieb Bus) (v.l.) stellen die Aufkleber vor. (Foto: Belibasakis)

Wenn es auf den 44 Buslinien der KVB, auf denen über 300 Fahrzeuge unterwegs sind, im Jahr zu einem Unfall kommt, ist das rein statistisch ein niedriger Wert. Karl Schroeteler, Bereichsleiter für die Busse der KVB betont dennoch, „jeder Unfall ist ein Unfall zu viel“.

Auf dem KVB-Betriebsgelände in Riehl sind zum Auftakt der Aktion „Vorsicht toter Winkel!“ neben den Initiatoren von der Kölner Verkehrswacht, der KVB und der Stadt Köln auch Sponsoren und Spediteure als Teilnehmer anwesend. Denn mehr noch als bei Bussen bereitet der tote Winkel den Fahrern von LKW Probleme. In Lastwagen haben sie weniger Fensterscheiben um sich, und selbst mit Außenspiegeln ist daher nicht der gesamte Gefahrenbereich zu sehen. Im Rahmen der Aktion sollen künftig Aufkleber am Heck und auf der Seite von Bussen und LKW vor den Zonen warnen, in denen Radfahrer praktisch unsichtbar sind. Zudem werden 70 Plakate im Stadtgebiet auf die Gefahr hinweisen, die entsteht, wenn Radfahrer zu dicht neben oder hinter großen Fahrzeugen herfahren.

Dr. Günter Bäumerich, Vorsitzender der Kölner Verkehrswacht, will insbesondere die Radfahrer bei der Unfallprävention einbeziehen. „Selbst dem aufmerksamsten Bus- oder LKW-Fahrer kann im Getümmel des Stadtverkehrs ein Fehler unterlaufen“, erklärt Bäumerich, „da muss auf vieles gleichzeitig geachtet werden.“ In NRW lag die Zahl aller Verkehrsunfälle in den ersten beiden Monaten des Jahres um 16 Prozent höher als in den Vorjahresmonaten. Noch haben die Behörden nicht ausgewertet, wodurch es zu diesem Anstieg kam. „Alarmiert sind wir dennoch“, sagt Dr. Günter Bäumerich.

Der tote Winkel ist vor allem beim Abbiegen oder beim Wechseln der Fahrspur tückisch. Viele Autofahrer sind mit dem Problem vertraut, Kinder und Jugendliche weniger. Deswegen wird schon Viertklässlern bei der Fahrradausbildung erklärt, auf welche Abstände sie zu achten haben. In den Schulen kooperiert die Polizei mit dem ADAC und der Stadt. „Wenn wir unsere orange Plane, die den toten Winkel darstellt, neben einem Fahrzeug ausbreiten, dann wundern sich die Kinder meist, wie groß die Fläche ist“, sagt Tanja Etzrodt von der Kölner Polizei. Oft wunderten sich die Kinder, dass es trotz Außenspiegeln zu Gefahren komme. 160 Schulklassen sollen bis zu den Sommerferien über sicheres Fahrverhalten aufgeklärt werden.