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Landtagswahl in NRWKölner SPD verliert zwei Mandate an die Grünen

Lesezeit 2 Minuten

SPD-Chefin Christiane Jäger und Fraktionschef Christian Joisten

Dass es nicht so laufen würde wie erhofft, zeichnete sich für die Kölner SPD frühzeitig ab. Bei der ersten Hochrechnung herrschte unter den Genossen im „Stapelhaus“ in der Altstadt betretenes Schweigen, während 200 Meter weiter die Grünen in der Kneipe „Ex-Vertretung“ in Jubel ausbrachen. Die CDU weit vorn, die SPD mit ihrem historisch schlechtesten Ergebnis bei Landtagswahlen in NRW – der Abend fing mit Hiobsbotschaften an. Und es sollte noch schlimmer kommen.

Anfangs machte man sich noch Hoffnungen, in Köln besser abzuschneiden, als es der Landestrend vermuten ließ. Am Ende verloren die Genossen zwei von vier Direktmandaten in Köln an die Grünen. Die Umweltpartei löste sie als stärkste politische Kraft ab. Und auch SPD-Ratsfraktionschef Christian Joisten (50) gelang es nicht, den Wahlkreis Porz von Florian Braun (CDU) zurückzuerobern.

„Das ist ein bitterer Tag“, sagte Joisten. „Der Trend war heute eindeutig gegen die SPD.“ Die Dauerkritik an Kanzler Scholz und die niedrige Wahlbeteiligung hätten der SPD geschadet. Für Joisten hat die Niederlage Folgen. Sein Traum, Berufspolitiker zu werden und die Arbeit im Stadtrat mit einem Landtagsmandat zu kombinieren, statt den Spagat zwischen Politik und Berufstätigkeit fortzusetzen, ist geplatzt.

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Positiv verlief der Wahlabend nur für die beiden Newcomerinnen Caroline Kirsch (55) und Lena Teschlade (34), die ihre Wahlkreise in Mülheim und in Chorweiler erfolgreich für die SPD verteidigten. Dagegen war Florian Schuster (28) in der Innenstadt gegen die Grünen genauso chancenlos wie der frühere Kölner SPD-Chef Jochen Ott in Ehrenfeld und Nippes. Man sei überrascht und habe nicht mit so einem schlechten Ergebnis gerechnet, hieß es unisono bei den Sozialdemokraten. Die Kölner Parteivorsitzende Christiane Jäger (58) nannte den Wahlausgang „enttäuschend“, betonte aber auch: „Die amtierende Regierung ist definitiv abgewählt“, was der Saal mit Beifall quittierte. Jäger ging insbesondere auf die schwache Wahlbeteiligung ein. „Das können wir in der Demokratie nicht zulassen. Das geht so nicht“, sagte sie angesichts des Umstands, dass auch in Köln kaum mehr als jeder zweite Wahlberechtigte seine Stimme abgegeben hatte.