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Serie

Jana Wosnitza
„Einmal Lindenthal, immer Lindenthal – das gilt für viele Kölner und ihre Veedel“

5 min
Eine junge Frau mit langem Haar steht vor einem Kanal, an dessen Ufern zwei Steinskulpturen stehen.

Jana Wosnitza geht gerne am Rautenstrauch-Kanal spazieren.

Die Sport-Moderatorin Jana Wosnitza kennt sich aus mit Darts und American Football - und mit Lindenthal, dem Viertel, in dem sie groß wurde.

„Born and raised in Lindenthal“, sagt Jana Wosnitza und lacht, während sie an ihrer alten Schule, dem Apostelgymnasium vorbeigeht. Die Sonne blitzt zwischen den Bäumen hindurch, und Fumble, ihr quirliger Zwergpudel, zupft an der Leine.

„Ich bin 31 Jahre alt, davon zehn Jahre nicht in Köln. Nach meiner Rückkehr habe ich meine erste eigene Wohnung hier in Lindenthal bezogen. Meine Eltern wohnen hier, mein Bruder auch, alle meine Schulfreundinnen – das ist einfach mein Zuhause“, sagt die Sportmoderatorin, die für den Kölner Sender RTL im Einsatz ist und auch schon die Darts-WM moderierte. Das Highlight ist jedoch die Live-Moderation während der Übertragung des Super Bowl vor Millionenpublikum.

Eine junge Frau steht vor dem Schaufenster einer Bäckerei.

Jana Wosnitza begutachtet die Auslage in der Bäckerei Prot.

Die Lindenthalerin liebt an ihrem Veedel die perfekte Mischung- ruhig und trotzdem stadtnah. „Wenn man es laut und dynamisch mag, ist man schnell im Belgischen Viertel – da bin ich auch gerne unterwegs. Aber gerade in meinem Job, der sehr laut und hektisch ist, bin ich froh, wenn ich mal zur Ruhe kommen kann. Vielleicht ist Lindenthal ein bisschen vornehmer als andere Ecken in Köln – aber der kölsche Schick ist immer noch sehr entspannt und urig“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Und sie ist überzeugt: „Einmal Lindenthal, immer Lindenthal – das gilt nicht nur für mich, sondern für viele Kölner, die in ihrem Veedel groß geworden sind. Die kriegt man da nicht mehr weg. Egal, wohin es mich im Leben verschlägt, ich werde immer eine Bleibe in Köln behalten.“

Wosnitza spielte beim Tennisclub „Lese Grün-Weiß“ in Köln-Lindenthal

Wosnitza moderiert nicht nur große Sportevents wie die Icon League oder den Super Bowl – sie treibt auch selbst leidenschaftlich Sport. Als Jugendliche spielte sie beim Tennisclub „Lese Grün-Weiß“ und trainierte in der Tanzschule von Hasselt bis zum Abitur ihr Rhythmus-Gefühl. „Als die Anfrage für Let’s Dance kam, habe ich spontan zugesagt. Ich war mir sicher: ‚Das hast du in der Tanzschule gelernt‘ – und Tanzen ist wie Radfahren, das verlernt man nicht“, erzählt sie. Offenbar lag sie damit richtig: Gemeinsam mit Tanzpartner Vadim Garbuzov belegte Wosnitza den zweiten Platz.

Eine junge Frau steht vor einer schulterhohen Hecke, an der Lein einen braunen Zwergpudel.

Als Schülerin besuchte Jana Wosnitza mehrere Kurse in der Tanzschule van Hasselt.

Wenn sie gerade nicht tanzt oder moderiert, hält sich Jana mit Spinning  und Joggen fit. „Ich wohne im grünsten Stadtteil Kölns und laufe gerne im Stadtwald – da kann man locker einen Halbmarathon laufen. Ich gehe aber auch mit Fumble am Rautenstrauchkanal spazieren und erfreue mich an den schönen Häuserfassaden entlang des Kanals.“

Über die Dürener Straße in Köln bummelt Jana Wosnitza immer gerne

Fumble, der Zwergpudel, ist seit Anfang des Jahres ihr ständiger Begleiter – auch beim Bummel über die Dürener Straße. „Die Dürener Straße ist das Herzstück von Lindenthal. Hier gibt es nette Boutiquen, man trifft viele Bekannte – beim Friseur, beim Einkaufen. Ich bin hier aufgewachsen, viele kennen mich noch von früher. Zugezogene kennen mich aus dem Fernsehen, aber man spricht mich nicht an, sondern nickt mir freundlich zu. Ich bin hier keine Sensation – und das ist gut so. Dadurch habe ich eine enorme Privatsphäre.“

Eine junge Frau in Jeanshemd und -hose steht vor einem Schaufenster mit Haushaltswaren.

Jana Wosnitza spaziert gerne über die Dürener Straße, ihr Zwergpudel Fumble ist immer dabei.

Mit dem Angebot im Veedel ist sie im Großen und Ganzen zufrieden. „Man muss gar nicht erst in die Innenstadt – hier gibt es alles, was man zum Leben braucht“, sagt Wosnitza. Hier wimmelt es von Optikern, Apotheken, Drogeriemärkten und Friseuren. Nur in Sachen Gastronomie sieht sie noch Luft nach oben. „Was mir fehlt, ist tatsächlich eine gute Abendgastronomie und eine schöne Weinbar. Der einzige wirklich gute Italiener, das Culinarius, bei dem ich sogar mein Abitur mit meiner Familie gefeiert habe, soll Ende des Jahres schließen. Das ist einfach schade.“

Eine junge Frau mit Sonnenbrille auf dem Kopf steht an einem Stehtisch vor einem italienischen Restaurant.

Im Culinarius hat sie gemeinsam mit ihrer Familie schon ihr Abitur gefeiert.

Sie kocht zwar gerne zu Hause, nur fehlt dafür oft die Zeit. Meistens isst sie unterwegs oder ist bei Freunden eingeladen. „Ich bin beruflich viel unterwegs. Was ich als Erstes vermisse, ist gutes deutsches Brot. Es gibt nichts Besseres als eine echte Stulle mit Butter und Salz. Wenn ich wieder in Köln zurück bin, laufe ich direkt zur Dürener und kaufe mir in der Bäckerei Prôt ein handgemachtes Brot – einfach der Hammer. Brot ist für mich ein Stück Zuhause.“

Eine Frau im orangefarbenen und bauchfreien Kleid sitzt am Rand einer Bühne.

Wosnitza erreichte bei Let's Dance den zweiten Platz.

Wenn die Lindenthalerin Besuch von auswärts bekommt, bleibt sie meistens im Veedel. Die Innenstadt habe, abgesehen vom Dom, nicht wirklich viele Attraktionen zu bieten. „Ich liebe den Dom und gehe da auch regelmäßig ein Kerzchen anzünden“, sagt sie, „aber mit meinen Gästen gehe ich abends lieber ein Kölsch in einer Kneipe trinken. Wir sitzen dann Stuhl an Stuhl, Rücken an Rücken – und genau das ist es, was Köln ausmacht: dieses Miteinander, dieses Gesellige, diese Lebensfreude.“

Auch wenn sie als Sportmoderatorin schlagfertig und souverän über den Bildschirm flattert, steckt hinter jeder Sendeminute harte Arbeit. Recherche, Hintergrundwissen und spontane Reaktionen müssen sitzen – egal ob bei großen Live-Events, spontanen Interviews oder Kommentaren vom Spielfeldrand. Diese Vorbereitungen funktionieren am besten im Home-Office. Das muss bekanntlich nicht zwingend zu Hause am Schreibtisch sein. Jana Wosnitza sitzt deshalb gerne mit ihrem Laptop im Café Hinz und Kunz, das für seine Pancake-Variationen auch außerhalb Lindenthals bekannt ist. 

Eine junge Frau mit einem Zwergpudel auf dem Schoß sitzt vor einem Café, links und rechts von ihr je ein Mann, es sind die Inhaber des Cafés Hinz und Kunz.

Im Hinz und Kunz ist Jana Wosnitza Stammgast, Inhaber Mario Baumann (links) und Markus Funken kennt sie gut.

„Ich kenne die Besitzer sehr gut und durfte sogar selbst einen veganen Pancake kreieren“, erzählt sie. „Ich nehme Matcha, das japanische Grünteepulver, dann Kokosjoghurt, der schmeckt fantastisch, dazu ganz viel Erdnussbutter, die ich für mein Leben gerne esse, und frische Erdbeeren.“ Da die Pfannkuchen im Hinz und Kunz alle einen Namen haben, hat Wosnitza sich für ein Wortspiel entschieden: I love you so Matcha.

Jana Wosnitza liebt nicht nur Erdnussbutter, sondern auch den Karneval. „Ich war bei den Kammerkätzchen und könnte mir gut vorstellen, irgendwann auch aktiv in einem Karnevalsverein mitzumachen. Aber im Moment habe ich einfach zu wenig Zeit. Trotzdem blockiere ich zu Jahresbeginn im Kalender immer die jecken Tage.“ Und natürlich liebt die 31-Jährige ihrem Zwergpudel Fumble ihr Lindenthal – das für sie ein Zuhause, ein Stück Heimat und Lebensgefühl zugleich ist.


Jana Wosnitza empfiehlt :

1) Wochenmarkt an der Kitschburger Straße: jeden Samstag, da gibt es frischen Käse, schöne Blumen, Waffeln, Reibekuchen, Kaffee & Leckerlis für den Hund

2) Lindenthaler Sommerfest: Ende August, ein Muss für jeden Lindenthaler (oder auch nicht Lindenthaler) - tagsüber Familien-Programm, abends, wenn man mag gerne auch mit einem Kölsch versacken.

3) Ein Sauerteigbrot in der Bäckerei ‚Prôt‘