Der Wahlkreis II mit Lindenthal, Innenstadt und Rodenkirchen erzielte bei der Bundestagswahl bundesweit die höchste Beteiligung. Dafür gab es nun einen Pokal.
Stimmstärkster WahlkreisIn Lindenthal wählten die meisten Menschen bundesweit

Die Fraktionsvorsitzenden und der Bezirksbürgermeister mit dem Pokal. V.l. Michael Olligschläger (CDU), Lothar Müller (Linke), Roland Schüler, Ute Ackermann (Grüne) Klaus Reinartz (FDP/Volt).
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Lindenthal ist deutscher Wahlmeister. Der Stadtbezirk bildete mit Rodenkirchen und Innenstadt bei der vergangenen Bundestagswahl den Wahlkreis Köln II. Dieser verzeichnete unter den insgesamt 299 Kreisen bundesweit die höchste Wahlbeteiligung. 88 Prozent seiner Wähler und Wählerinnen gingen zur Wahlurne, in Lindenthal sogar besonders viele: 89,5 Prozent. Und so stand bei der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Lindenthal eine Trophäe im Saal: der ein Meter hohe goldene Pokal in Form einer Wahlurne, mit dem der Verein Demokratieverliebt seit 2013 bei jeder Bundestagswahl den Wahlkreis mit der höchsten Wahlbeteiligung in Deutschland auszeichnet. Der Pokal soll nun im Bezirksrathaus seinen Platz finden und die Bezirksvertretung beschloss, dass die Auszeichnung bald dort auch gebührend gefeiert wird.
Pokalsieg soll gefeiert werden
Schließlich sei dies ein besonderer Anlass, ein starkes Zeichen für die lebendige Demokratie und das bürgerschaftliche Engagement im Stadtbezirk, begründete die Bezirkspolitik. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger sowie die Arbeit der Wahlhelfer und -helferinnen verdiene öffentliche Anerkennung. Michael Olligschläger, Vorsitzender der CDU-Fraktion, führte die Begründung noch weiter aus: „Die dauerhafte Ausstellung im Bezirksrathaus macht dieses demokratische Signal sichtbar“, sagte er, „und kann dauerhaft dazu beitragen, die Motivation für eine hohe Wahlbeteiligung zu erhöhen. Sie stärkt nachhaltig das demokratische Bewusstsein hier im Stadtbezirk.“
Die genauen Programmpunkte der anstehenden Feier sollen noch festgelegt werden. Die Gästeliste ist grob festgelegt: Politische Vertreter aus der Bundes- oder Landespolitik, der Oberbürgermeister sowie die Bezirksbürgermeisterinnen Innenstadt und Rodenkirchen sollen dabei sein, junge Menschen, Vertreter und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft, Wahlhelfer und Wahlhelferinnen. Und dann möchte die Lindenthaler Bezirkspolitik noch einen Ehrengast aus Bayern einladen: den Bürgermeister von Baierbrunn.
Der Pokal kommt aus Bayern und wandert weiter
Die Gemeinde gehört zum Landkreis München, dem Pokalsieger bei der Bundestagswahl im Jahr 2021, und konnte damals die fleißigste Wählerschaft im Wahlkreis verzeichnen, sodass die Trophäe nun vier Jahre in Baierbrunn stand. Der dortige Bürgermeister trennte sich laut Münchener Merkur schweren Herzens von dem Pokal – und möchte ihn sehr gerne in vier Jahren wieder zurück ergattern.
Es handelt sich um einen Wanderpokal, der ein Zeichen setzen soll: „Die Grundidee von Demokratieverliebt ist es“, so schreibt der Verein auf seiner Homepage, „jenseits des Wettbewerbs der politischen Parteien um die Wählerstimmen, auf die Bedeutung des demokratischen Wahlrechts aufmerksam zu machen.“ Der Preis solle die Menschen dazu animieren, sich nicht der Gruppe der Nichtwählerinnen und Nichtwähler anzuschließen, sondern von ihrem demokratischen Grundrecht Gebrauch zu machen.
