Prozessauftakt in Köln29-Jähriger soll Männer geschlagen und Frauen sexuell belästigt haben

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Das Justizzentrum an der Luxemburger Straße.

Justizzentrum an der Luxemburger Straße.

Der Mann steht wegen insgesamt zehn Straftaten vor Gericht. Er gilt als vermindert schuldfähig. Er selbst schwieg zum Auftakt des Prozesses.

Zehn, zum Teil erhebliche Straftaten soll ein 29-Jähriger von Ende Mai bis Ende Juli 2023 in Köln und anderen Orten begangen haben. Darunter zweifacher Betrug von Taxifahrern, eine massive Bedrohung von Badegästen an einem Baggersee sowie sexuelle Belästigung von zwei Frauen am Kölner Hauptbahnhof. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Taten im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit begangen wurden. Ob Drogen- oder Alkoholkonsum oder eine psychische Erkrankung Grund für die verminderte Schuldfähigkeit des Angeklagten sind, blieb zunächst unklar. Der 29-Jährige schwieg beim Prozessauftakt zu den Vorwürfen.

Einer Frau aufs Gesäß geschlagen

Zu den sexuellen Belästigungen führte die Anklage aus, dass der 29-Jährige am Kölner Hauptbahnhof auf dem Bahnsteig der Gleise 10 und 11 von hinten an eine Frau herangetreten sei und ihr aus heiterem Himmel auf das Gesäß geschlagen habe. In dem zweiten Fall soll der Mann sein Opfer mit den Worten: „Bonjour, Madame“, gegrüßt und dann ebenfalls auf den Hintern geschlagen haben. Bereits im Mai 2023 soll sich der Angeklagte des Nachts von Gevelsberg mit einem Taxi zum Hauptbahnhof in Wuppertal fahren lassen. Dabei habe er von Beginn der Fahrt an beabsichtigt, den Taxifahrer um das Fahrgeld zu prellen. Der entstandene Schaden wurde mit 46 Euro beziffert. Im Juli soll der Mann dann erneut einen Taxifahrer betrogen haben. Von Bergheim aus habe sich der Angeklagte zur die Oskar-Jäger-Straße in Köln fahren lassen. Als das Taxi am Ziel angekommen sei, sei der Mann einfach ausgestiegen und habe sich entfernt. Der Taxifahrer blieb auf einem Schaden von 101 Euro sitzen.

„Verpiss dich sofort oder ich ersäufe Dich im See“

Weiter wird dem Mann der Diebstahl von einem Sixpack Bier sowie Schoko-Brötchen und Schinkenknacker im Wert von knapp 18 Euro aus einem Supermarkt am Kölner Hauptbahnhof gestohlen haben. Dabei wurde der Mann erwischt und ein Hausverbot wurde ausgesprochen, gegen das er eine gute halbe Stunde verstieß, als er einen Mitarbeiter des Supermarktes sprechen wollte und in den Laden ging. Im Juli 2023 soll es dann am Kiesgrubensee in Gremberghoven noch zur massiven Bedrohung eines Mannes und einer Frau gekommen sein. „Verpiss dich sofort oder ich ersäufe Dich im See“, soll der Angeklagte zu dem Mann gesagt haben und ihm zwei Faustschläge ins Gesicht und einen in die Rippen versetzt haben.Der Angegriffene und seine Freundin solle sich aber durch Flucht dem weiteren Zugriff des Angeklagten entzogen haben.

Ende Juli soll der Mann sich dann noch an der Ecke Schönsteinstraße/Bartholomäus-Schink-Straße in Ehrenfeld in das Gespräch zweier Männer eingemischt haben. Als die Männer ihm bedeutet hätten, er solle sich raushalten, soll der Angeklagte aggressiv reagiert und einem der Männer unvermittelt ins Gesicht geschlagen haben. Der Prozess ist bis Mitte Mai mit weiteren zehn Verhandlungstagen terminiert.

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