Der Kölner Robin Pfleger lief 147 Kilometer um den Decksteiner Weiher, um Spenden für das Kölner Frauenhaus zu sammeln.
Für den guten ZweckRobin Pfleger erläuft 2600 Euro für das Kölner Frauenhaus

Robin Pfleger läuft um den Decksteiner Weiher für Spenden für das Kölner Frauenhaus.
Copyright: Robin Pfleger
Rund dreieinhalb Marathons um den Decksteiner Weiher – diesen extremen Lauf absolvierte Robin Pfleger am vergangenen Wochenende. So lange wie möglich durchzuhalten, gefällt dem 29-Jährigen, der am Rathenauplatz lebt. Bei seinem bisher längsten Rennen sammelte er Spenden für das Kölner Frauenhaus.
147 Kilometer in 22 Stunden absolvierte Pfleger am Samstag und Sonntag – bis ihm ein Gewitter dazwischen kam. „Das ärgert mich schon etwas, zwei Runden fehlten, um die 24 Stunden voll zu machen“, sagt er.

Freunde jubeln mit Robin Pfleger, der 147 km um den Decksteiner Weiher gelaufen ist.
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Schon fünf Mal habe er an einem Marathon teilgenommen, einmal sogar an einem Ultra-Marathon. „Das sind alle Distanzen, die länger sind als die Standarddistanz. In dem Fall waren es 63 Kilometer.“ Für seinen Lauf um den Decksteiner Weiher habe er sich am Backyard-Ultra-Wettbewerb aus den USA orientiert. „Dabei werden Runden von je 6,706 Kilometern in 24 Stunden gelaufen, denn 24 Runden ergeben 100 Meilen. Die kann man laufen, so schnell man will: Wenn man die Runde in weniger als einer Stunde schafft, kann man Pause machen“, erklärt er.
Gewitter durchkreuzt Spendenlauf
So startete er am Samstagmorgen um 7 Uhr in der Nähe des Geißbockheims. „Da der Weg um den Weiher nicht ganz 6,706 Kilometer beträgt, habe ich ihn ein wenig verlängert. Meistens habe ich eine Dreiviertelstunde gebraucht und konnte mich kurz erholen“, sagt Pfleger. Nach und nach hätten sich Freundinnen und Freunde dazu gesellt, um ihn zu unterstützen.
„Ein guter Freund kam mit seinem Wohnmobil und hat eine Verpflegungsstation aufgebaut. Er hatte auch eine Hängematte dabei, in die ich mich immer kurz reingelegt habe. Andere kamen, um mich anzufeuern oder eine Runde mitzulaufen – tagsüber hatte ich viel Begleitung“, sagt er. Nachts war das anders, zwischen 1 und 5 Uhr, als er schließlich aufgeben musste, sei er allein gewesen, nur im Schein der Stirnlampe.
„Ab Runde 15 wurden auch die Waden schwerer. Der erste Kilometer nach der Pause tat jeweils richtig weh. Als das Gewitter immer heftiger wurde, musste ich dann aufhören. Schlafen konnte ich aber nicht, meine Beine schmerzten zu sehr“, sagt Pfleger. Schon bei seinem Ultra-Marathon habe er Spenden gesammelt, 60 Euro seien damals zusammen gekommen.
Diesmal habe er im Vorfeld über seine Social Media-Accounts für seinen Plan geworben. „Meine Freunde haben die Posts geteilt, während des Laufs habe ich in Insta-Storys meinen Leidensweg dokumentiert, so habe ich ganz schön viel Reichweite erzielt“, sagt er. Am Ende seien über einen Überweisungslink 2600 Euro zusammen gekommen. „Ich lasse die Spendenaktion noch ein wenig laufen, am Ende sollen es 3000 Euro sein“, so Pfleger.
Das Geld kommt dem Trägerverein des Kölner Frauenhauses, Frauen helfen Frauen, zu Gute. Kommende Woche will Pfleger einen symbolischen Scheck überreichen und sich die Arbeit des Frauenhauses erklären lassen. „Ich beschäftige mich mit Feminismus und denke, man sollte auch als Mann ein Zeichen setzen. Mir ist es wichtig, lokale Vereine zu unterstützen.“ Pfleger ist stolz auf das Erreichte. Seine Bilanz: 147,53 Kilometer: „So viel bin ich bisher nicht mal ansatzweise gelaufen.“