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Wettkampf um Kölner ParteivorsitzLandes-CDU greift in Machtkampf ein

Lesezeit 2 Minuten
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CDU-Partei- und Fraktionschef Bernd Petelkau. 

Köln – Die NRW-CDU hat sich mit prominenten Vertretern in den Kampf um den Kölner CDU-Parteivorsitz zwischen Amtsinhaber Bernd Petelkau (56) und Thomas Breuer (67) eingeschaltet. Laut mehrerer Teilnehmer haben sich Vertreter beider Lager Ende Juli in der Kölner Kreisgeschäftsstelle getroffen, dabei waren Landesgeneralsekretär Josef Hovenjürgen und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, sie ist Kölner CDU-Mitglied.

Das Duo sollte schlichten, in Düsseldorf sorgen sich offenbar Parteiverantwortliche um die Chancen der vier Kölner CDU-Kandidaten bei der Bundestagswahl am 26. September.

Breuers Kandidatur samt Forderung nach einer neuen Kölner CDU kommt da ungelegen, auch die Kandidaten wie Karsten Möring hatten sich über den Zeitpunkt beklagt (wir berichteten). Hovenjürgen war am Donnerstag kurzfristig nicht zu erreichen, Heinen-Esser sagte: „Dazu sage ich nichts.“ Petelkau äußerte sich nicht dazu.

Worum geht es?

2012 hat die CDU Bernd Petelkau zum Parteichef gewählt, später wurde er Fraktionschef im Rat und Mitglied im Landtag. Mittlerweile ist er Berufspolitiker.Die Machtfülle kritisiert die Initiative „Lust auf CDU“, Thomas Breuer tritt für sie als Gegenkandidat für den Parteivorsitz an.

Vorstand entscheidet über Termin

Die anderen Teilnehmer waren demnach Petelkau und Ratsmitglied Teresa De-Bellis sowie Ex-Oberbürgermeister Fritz Schramma und das frühere Ratsmitglied Lothar Lemper für die innerparteiliche Opposition namens „Lust auf CDU“. Sie schickt Breuer ins Rennen und fordert die Trennung von Partei- und Fraktionsvorsitz, Petelkau hat beide Ämter inne. Eine Einigung gab es nicht.

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Ein Thema war aber der Termin für die überfällige Mitgliederversammlung, auf der die rund 5000 CDU’ler über ihren Vorstand entscheiden. Das Gremium ist für zwei Jahre gewählt, bis Ende 2020 war eine Neuwahl nötig, doch aufgrund der Pandemie verschob die CDU die Wahl.

4. September ist eine Option

Jetzt soll es nach Rundschau-Informationen schnell gehen, Petelkau hat den Vorstand für Mittwoch zur Sitzung eingeladen. Unter Tagesordnungspunkt vier ist die „Vorbereitung Generalversammlung CDU Köln“ gelistet – aber ohne Datum.

Doch mehrere Mitglieder berichten, dass die Partei sich am Samstag, 4. September, versammeln könnte. Um fristgerecht einzuladen, braucht es offenbar die Sitzung des Vorstandes, die den Termin rechtzeitig beschließen soll.

Kritik von Schramma und Co.

Das Breuer-Lager kritisierte den Termin heftig: Schramma und Co. vermuten, Petelkau will so verhindern, dass Breuer sich in der kurzen Zeit in den Ortsverbänden vorstellen und Unterstützer hinter sich bringen kann. Und Lemper sagte: „Die Datierung ist eine Respektlosigkeit gegenüber den Kandidaten. Wir sollten Wahlkampf machen und den Termin hinter die Wahl legen.“

Allerdings: Ohne Gegenkandidatur bestünde das Problem nicht. Petelkau sagte: „Momentan werden verschiedene Terminoptionen geprüft, weil wir die aktuelle Corona-Situation im Blick behalten müssen.“