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„Mobilitätsplan Köln“Gas geben für die Verkehrswende

3 min
KR Ascan Egerer

Ascan Egerer, De­zer­nent für Verkehr in Köln, tritt mit dem „Mobilitätsplan Köln“ für die Verkehrswende ein.

Köln – Ascan Egerer will Gas geben. Nein, nicht mit dem Auto. Im Gegenteil: Kölns Verkehrsdezernent will die Verkehrswende beschleunigen. Dafür sollen zwei neue Amtsleiter seinem Dezernat auf die Sprünge helfen. Mit einer erneuten Mobilitätskampagne will er Autofahrer zum Umsteigen animieren. Eine „Mobilitätsbefragung“ der Bürgerinnen und Bürger soll die Grundlage für einen neuen „Mobilitätsplan Köln“ werden.

Aus Sicht des Dezernenten bewegt sich der Verkehr grundlegend schon in die richtige Richtung. „Der Modal Split (Aufteilung der Verkehrsmittel) schwenkt glücklicherweise zum Fahrrad um“, sagt Egerer. Den Schwung will er mitnehmen. Erneut gibt es eine Kampagne auf Plakaten und im Internet, mit der für die „neue Fahrradfreiheit“ auf Fahrradstreifen und „Bewegungsfreiheit“ in neuen Fußgängerzonen geworben wird. „Jeder kann einen Beitrag zur Verkehrswende durch Verhaltensänderung leisten“, wirbt Egerer.

Organisatorisch noch einiges vor uns

Ihren Beitrag leistet auch Silke Stach-Reinartz. Die Diplom-Ingenieurin leitet seit Juni das neue Amt für Straßen und Radwegebau. Über die Stadtverwaltung Frankfurts und Kreisverwaltung Düren führte ihr Weg nach Köln. Hier sieht sie nun „organisatorisch noch so einiges“ vor sich. Ein ämterübergreifendes Projektmanagement will sie vorantreiben. Wie hoch das auf ihrer Prioritätenliste zu stehen hat, lässt sich an der Aussage ihres Chefs ermessen: „Die Entscheidungswege sind teils noch zu lang“, sagt Egerer über die Arbeit in der Verwaltung.

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Mit diesen Motiven - ausschließlich Fahrräder - bestückt das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung Utensilien wie beispielsweise Schreibblöcke.

Was manchmal auch an der politischen Brisanz eines Projektes liegen dürfte. Wie bei der Optimierung der Ost-West-Achse zwischen Heumarkt und Aachener Straße, für die Stach-Reinartz mit zuständig ist. Sie kündigt an, die Projektgruppe werde in absehbarer Zeit die Vorlagen für den Variantenentscheid vorlegen. Verkürzt gesagt, die Basis für ein Votum für oder gegen einen Tunnelbau. Im Verhältnis wirken weitere akute Projekte aus ihrem Amtsbereich fast schon wie kleine Fische: Die Umgestaltung der Neusser und der Berrenrather Straße.

Die ämterübergreifende Arbeit sollte vor allem zwischen Stach-Reinartz und Thorsten Siggelkow reibungslos funktionieren. Siggelkow leitet seit August das neue Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Sein Weg führte den „Verkehrsingenieur“ aus der Privatwirtschaft über die Deutsche Bahn zur Kölner Stadtverwaltung. Als leidenschaftlicher Radfahrer bezeichnet sich Siggelkow. Das dürfte sich positiv auf seine Bewerbung ausgewirkt haben. Sein Amt zählt er zu den „Vordenkern“ mit Themen wie Wasserbus, Seilbahn und nicht zuletzt den Masterplan Parken.

Verwaltungsvorschlag für Bewohnerparken

Der Verwaltungsvorschlag für die Gebührenordnung des Bewohnerparkens stehe kurz vor Eingang in die Gremien des Stadtrates, kündigt er an. Details wie beispielsweise die Preisspanne will Siggelkow aber noch nicht verraten. Man befinde sich noch in der Abstimmung mit der Politik. Laut Rundschauinformationen stand zumindest zeitweise ein Höchstbetrag von 600 Euro im Jahr für den Anwohnerausweis in der Diskussion.

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Egerer verspürt Rückenwind bei der Verkehrswende. Bei der Umsetzung der Maßnahmen brauche es auch deshalb höheres Tempo, weil es eine hohe Erwartungshaltung aus der Bürgerschaft gebe. Dennoch will er die Kölnerinnen und Kölner noch mehr mitnehmen. Dazu läuft zurzeit unter Thorsten Siggelkows Regie eine Mobilitätsbefragung.

Am 6. Dezember tage erstmals ein extra für einen neuen Mobilitätsplan gegründeter Bürgerbeirat. In den Prozess würden auch die Wirtschaft und die Politik sowie Mitte 2023 die Bürger direkt mit eingebunden.