Waldbrand in Köln-DellbrückSo konnte die Feuerwehr das Feuer eindämmen

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Feuerwehrwagen beim Waldbrand

Mit mehreren Einsatzwagen war die Feuerwehr bei dem Brand im Einsatz.

Erst ein Rauchpilz, dann ein kräftezehrender Einsatz für die Feuerwehr. Einsatzkräfte mussten am Dienstag stundenlang im Wald in Dellbrück löschen.

Die Kölner Feuerwehr musste am Dienstag ihren ersten großen Waldbrand in diesem Jahr löschen. Und dies war aufwändig und nicht einfach. Die Einsatzkräfte standen in Dellbrück vor der Aufgabe, Flammen auf einer Fläche von 22.000 Quadratmeter am Höhenfelder See und der Dellbrücker Heide einzudämmen.

Erst am vergangenen Freitag musste ein Brand auf einer Gesamtfläche von 10.000 Quadratmeter in Weidenpesch gelöscht werden. Branddirektor Sebastian Brandt erklärte am Mittwoch, wie die Kräfte vorgingen. „Zuerst mussten wir klären: Wie kommen wir in den Bereich, wo es brennt“. Nach einer Erkundung habe man dann einen Weg in den Wald gefunden.

Zwei Feuerwehrmänner erlitten Kreislaufprobleme

Dann stand Brandt und sein Team vor dem Problem der Wasserversorgung. Ohne Wasser, kein Löschen. In dem Gebiet habe es nur wenige Hydranten gegeben. Und die mussten erst einmal gefunden und aktiviert werden. Zwei Geräte konnten angeschlossen werden. „Wir haben schließlich 100 bis 150 Schläuche am Einsatzort verlegt“, erklärte Brandt weiter. Um die Kräfte an den Ort des Geschehens zu führen, wurde auch eine Drohne mit einer Wärmebildkamera eingesetzt.

Außerdem fuhr ein Leiterwagen weit noch oben und sondierte die Lage. „So hatten wir eine sehr gute Vogelperspektive und haben das Feuer in die Zange genommen“, erklärte der Einsatzleiter. Gegen 17 Uhr nahmen Zeugen eine große Rauchsäule wahr, die über dem Waldgebiet aufstieg. Gegen 19.40 Uhr konnten die Einsatzkräfte vermelden: „Feuer aus“. Doch damit war die Arbeit nicht erledigt. Nun ging es darum, noch glühende Brandnester zu finden und  Nachlöscharbeiten durchzuführen. Dies hatte noch bis 21.30 Uhr gedauert.

Feuer Waldbrand

Mit einem Leiterwagen kontrollierte die Feuerwehr Brandherde

Der Einsatz an diesem Tag forderte die Kräfte. Zwei Männer erlitten angesichts der hohen Temperaturen Kreislaufprobleme und mussten erst einmal ärztlich versorgt werde. „Beide mussten nicht stationär im Krankenhaus behandelt werden“, so Brandt. Ein Arzt habe sich die Feuerwehrleute angeschaut, danach konnten sie nach Hause.

„Lupeneffekt“ kann zu Bränden führen

„Es war schwerste Arbeit bei der Hitze“, betonte der Branddirektor im Gespräch mit der Rundschau. Es sei darauf geachtet worden, dass die Kräfte ausreichend Pausen machen und viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Wegen der anhaltenden Trockenheit der letzten Wochen besteht in den Kölner Wäldern eine erhöhte Waldbrandgefahr, teilte die Stadt Köln mit. Besonders in Nadelwäldern können durch den unachtsamen Umgang mit Feuer leicht Brände ausbrechen.

„Es war schwerste Arbeit bei der Hitze“
Sebastian Brandt, Branddirektor

Schon eine weggeworfene Zigarettenkippe genügt, um trockenes Gras an Waldrändern zu entzünden. „Grillen im Wald ist während der hohen Temperaturen ein No-Go“, sagt Brandt weiter. Auch das Wegwerfen von Flaschen sei überaus fahrlässig. Es könne durch die Sonneneinstrahlung zu einem „Lupeneffekt“ an der Flasche kommen und ein Brand entstehen.

Bei dem Feuer am Dienstag ist die Ursache noch nicht geklärt. Die Forstverwaltung der Stadt Köln bittet daher alle Waldbesucherinnen und -besucher um erhöhte Vorsicht und weist auf die bestehenden gesetzlichen Verbote zum Schutz des Waldes vor Bränden hin. Danach ist es grundsätzlich verboten im Wald zu rauchen, Feuer zu machen oder zu grillen. Die Verbote, Feuer zu machen und zu grillen, gelten auch am Waldrand bis zu einem Abstand von rund hundert Metern.

Schon Rauchentwicklungen oder kleinste Brandherde im Wald sollten mit möglichst genauer Angabe der Örtlichkeit sofort an die Feuerwehr gemeldet werden.

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