Geplante Verlagerung nach MerheimSPD-Ratsfraktion setzt sich für Klinik in Köln-Holweide ein

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Das Krankenhaus Holweide, ein mehrstöckiges Gebäude aus Beton.

23.01.2023 Köln, NRW Krankenhaus Holweide.

Der Aufsichtsrat hat der Verlagerung nach Merheim jedoch bereits zugestimmt.

Vor fünf Wochen haben die Chefs der städtischen Kliniken ihr „Zukunftsmodell“ vorgestellt, das eine Verlagerung der Standorte Holweide und Riehl nach Merheim vorsieht (1+0-Konzept). Nun hat die SPD-Ratsfraktion dazu nach längerer Prüfung ihre Position festgelegt und verlangt weitreichende Änderungen.

Per Antrag für den Stadtrat am 16. Mai fordern die Genossen, die Entscheidung über die Zukunft der Kliniken aufzuschieben, bis die Details der geplanten Krankenhausreformen von Bund und Land feststehen. Zudem soll nach dem Willen der SPD auch in Zukunft in Holweide ein Krankenhaus zur Versorgung örtlicher Bedarfe erhalten bleiben. Am Standort der Kinderklinik Amsterdamer Straße, die die Klinikchefs in Merheim neu bauen wollen, soll es auch künftig rund um die Uhr eine kindermedizinische Versorgung geben.

Köln: SPD kritisiert Beschlussvorlage zu Kliniken

Falls im Rahmen der Neuorganisation Grundstücke auf den Klinik-Arealen frei werden, will die SPD dort neben Werkswohnungen für Klinikbeschäftigte preiswerten Wohnraum für die Bevölkerung schaffen. Die Beschlussvorlage zur Zukunft der Kliniken, die die Stadtverwaltung dem Stadtrat vorgelegt hat, sei „für eine derart weitreichende Entscheidung völlig unzureichend“, erklärte SPD-Fraktionschef Christian Joisten. Die Verwaltung müsse Finanzierung, Wirtschaftlichkeit, Bauplanung, Zeitrahmen und Alternativen zur Zentralisierung viel detaillierter ausarbeiten.

Die SPD-Ratsfraktion folgt mit ihrem Antrag teilweise einem Parteitagsbeschluss der Kölner SPD, wonach der Standort Holweide „als kommunales Vollkrankenhaus mit Notfallambulanz und Intensivmedizin“ erhalten werden soll. Dagegen sah die bisherige Beschlusslage im Aufsichtsrat der Kliniken wie auch im Kölner Stadtrat vor, in Holweide künftig nur noch ein Medizinisches Versorgungszentrum mit Facharztpraxen vorzuhalten (2+1-Konzept).

Aufsichtsrat der Kliniken stimmte schon fürh Klinik-Konzept

Am Freitag stimmte der Aufsichtsrat der Kliniken mit großer Mehrheit dem 1+0-Konzept zu. „Die Geschäftsführung hat überzeugend dargelegt, dass die Konzentration der medizinischen Leistungen der beste Weg für die Kliniken Köln ist“, so Aufsichtsratschef Ralf Unna (Grüne). Der Beschluss aus dem Jahr 2019 für das „2+1“-Modell wurde zurückgenommen.

Dem Vernehmen nach wurden die Klinikchefs aber gebeten, die Vorschläge der SPD zu prüfen. „Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, drei Standorte beizubehalten. Die Zusammenführung an einem Standort führt zu einer weiteren Verbesserung der medizinischen Qualität, besseren Arbeitsbedingungen und Synergien“, erklärte Klinik-Geschäftsführer Prof. Dr. Axel Goßmann.

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