VerdachtWird im Hintergrund heimlich Schließung der Klinik Köln-Holweide geplant?

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Laut Verdi werde im Hintergrund die Schließung der Klinik in Holweide vorangetrieben. Die Geschäftsführung weist das zurück. (Archivfoto)

Köln-Holweide – Im Streit um die Zukunft des städtischen Krankenhauses Holweide hat Verdi-Bezirksgeschäftsführer Daniel Kolle der Stadt und der Klinikleitung vorgeworfen, hinter den Kulissen die vollständige Schließung der Klinik voranzutreiben.

In Ausschreibung von Schließung der Klinik Holweide die Rede

Die Kliniken Köln hätten Generalplanerleistungen für den Umbau der Klinik Merheim ausgeschrieben, der Grund dafür sei laut Ausschreibungstext „die beabsichtigte Schließung des Standorts Holweide und die Verlagerung aller Fachrichtungen inkl. der Notfallversorgung an den Standort Merheim“.

Weiter heiße es dort, dass durch die Zusammenlegung der beiden Krankenhäuser „insgesamt 224 Betten aus dem Krankenhausplan NRW (Stand Oktober 2021) gestrichen“ würden. Dazu erklärte Kolle: „Schluss mit der Salamitaktik. Alle Karten müssen auf den Tisch. Wir erwarten einen klaren Ratsbeschluss zur Zukunft des Standorts Holweide noch vor der Sommerpause.“ Bislang sei erklärt worden, dass in Holweide ein medizinisches Kompetenzzentrum mit Tag und Nacht erreichbarer Anlaufstelle geplant sei.

Treffe zu, was in der Ausschreibung stehe, „sind die Aussagen betrieblich und politisch Verantwortlicher Makulatur. Im Ergebnis bleiben marode Gebäude und ein Abbau von 16 Prozent der Krankenhausbetten der Kölner Kliniken in Holweide. Das ist mitnichten eine Verbesserung des Status Quo“, so Kolle.

Holweide laut Geschäftsführung künftig kein Plankrankenhaus mehr

Kliniken-Geschäftsführer Holger Baumann wies die Vorwürfe zurück. Der Stadtrat habe das „2+1“-Konzept beschlossen, wonach die Erwachsenen-Medizin in Merheim gebündelt werden soll. Holweide bleibe als Gesundheitsstandort erhalten, aber nicht als Plankrankenhaus in der bisherigen Form.

Mit der aktuellen Ausschreibung setze man den Auftrag des Klinik-Aufsichtsrates vom 29. Oktober um. „Mit der Ausschreibung verfolgen wir den eingeschlagenen Kurs konsequent weiter. Das ist das Gegenteil einer Salamitaktik“, so Baumann.

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Kliniken-Aufsichtsratchef Ralf Unna erklärte, den von Verdi geforderten Ratsbeschluss gebe es bereits seit zweieinhalb Jahren, er werde nun weiter umgesetzt. In Merheim seien Neubauten geplant, Holweide sei künftig kein Plankrankenhaus mehr. (fu)

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