Parov Stelar beendet seine Europatour im E-Werk und stellt sein neues Album „Artifact“ vor.
Kölner KonzertWie Parov Stelar das E-Werk vibrieren lässt.

Parov Stelar verbindet elektronische Musik mit Jazz-Klängen.
Copyright: Leonie Kirfel
Die Mischung macht‘s: der DJ liefert die elektronische Basslinie, die Bläser sorgen für jazzige Klänge und der Gesang gibt dem Ganzen eine lyrische Bedeutung. Parov Stelar alias Marcus Füreder gehört zu den Gründervätern des Electroswing – einer Musikrichtung, die moderne Clubmusik mit dem populären Swing der 1920er Jahre verbindet. Der österreichische DJ hat damit um die Jahrtausendwende einen neuen Sound mitgeprägt, der bis heute fasziniert. Einen Sound, bei dem man einfach mitwippen muss.
Das Konzert im Mülheimer E-Werk bildete den Abschluss der Europatour und diente zeitgleich zur Präsentation des neuen Albums „Artifact“. Es ist das elfte Studioalbum des 50-jährigen Produzenten, dem bereits vor rund 20 Jahren der internationale Durchbruch mit seinem Debütalbum „Rough Cuts“ gelungen ist.
„Dieser Mann arbeitet rund um die Uhr. Ich sehe ihn nie schlafen“, betonte Saxophonist Sebastian Grimus. Trotz alledem zog sich Parov Stelar in den Hintergrund zurück und ließ der Band den Vortritt. Während Saxophonist, Trompeter, Posaunist, Bassist und Schlagzeuger reihum ihre Soli spielten, versteckte sich der DJ meistens hinter den zwei Laptops auf dem Mischpult. Er lieferte die elektronische Grundlage zur Live-Musik – was allerdings nicht heißt, dass er weniger euphorisch dabei war. Die Grundlage des schweißtreibenden Abends waren die klassischen Electroswing-Hits wie „All Night“, „Booty Swing“ und „Catgroove“.
Die bereits etablierten Partysongs standen im Kontrast zu den eher kurzen Einblicken in das neue Album. Denn mit „Artifact“ setzt Parov Stelar eher auf orchestrale Klänge und melancholische Melodien. „In Between“ etwa ist eine gefühlvolle Liebesballade - Sinnlichkeit statt euphorischen Beats. Insgesamt bleibt Parov Stelar mit „Artifact“ aber seinen elektronischen Wurzeln treu. An die Stelle von jazzigen Klängen treten nun klassische Instrumente und dramatische Spannungsbögen. Die Mischung macht’s.
