„Meine Hände waren voller Blut“Der Hunde-Retter von Buchheim berichtet über seine Tat

Ein 34-Jähriger Kölner hat diesen kleinen Hund vor einem schlimmen Straßenbahn-Unfall gerettet.
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Köln – „Meine Hände waren voller Blut. Mein Kopf tat weh und neben mir das winselnde Tier“. Der Hunde-Retter von Buchheim ist auch am Tag nach dem tierischen Drama noch völlig geschafft. Der 34-jährige Christian P. bewahrte wie berichtet einen Hund davor, von der KVB mitgeschleift zu werden – möglicherweise mit tödlichen Folgen. Als sein Frauchen eingeschlafen war, ist das Tier an der Haltestelle Wichheimer Straße alleine aus der Linie 13 ausgestiegen und hatte sich mit der Leine in der Tür der anfahrenden Bahn verfangen. Der spätere Retter war vor dem Hund ausgestiegen und sah das Drama kommen.
„Ich habe gebrüllt. Aber der Bahnfahrer hat nichts gehört“, sagte der 34-Jährige am Freitag. Schließlich packte der Mann die eingeklemmte Leine und wollte sie aus der Tür reißen. Doch dies gelang zuerst nicht. Die Leine schnitt sich tief in die Hände – doch den Schmerz und das Blut nahm der 34-Jährige erst später wahr. Tier und Retter wurden mit der Bahn einige Meter mitgeschleift und erst als der Mann noch einmal kräftig an der Leine riss, war der Hund befreit. Mehrere Zeugen hatten die Aktion gesehen und baten dem Mann Hilfe an. „Ein Lehrer wollte mich mitnehmen in die Schule und die Wunde versorgen. Aber ich wollte zum Arzt“, sagte Christian P.
Sehnenanriss am Ringfinger
In der Handchirurgie der Klinik Merheim stellten die Ärzte einen Sehnenanriss am linken Ringfinger fest. Die Verletzung wird wieder vollständig ausheilen, wurde ihm gesagt. Nun muss Christian P. erstmal mit einer Schiene und einem Verband auf der Couch liegen. Bei allem Pech: Der Retter hatte am Donnerstag Geburtstag und auch noch Urlaub. Es gibt auch gute Nachrichten: Die Freundin des Kölners ist Arzthelferin und kann den Liebsten nun versorgen.
„Sie war richtig geschockt, als sie von dem Vorfall hörte“, so der Retter. Auch seine Mutter war in Sorge. An seinem Geburtstag war der Mann bei ihr und fuhr dann Richtung Heimat, um später mit der Freundin zu essen. Kontakt zum Frauchen des Hundes hat der Mann noch nicht aufgenommen: „Ich werde Ihr sagen, dass sie in der Bahn einen Hund an die kurze Leine nehmen muss.“