Finanzierungsmöglichkeiten gesuchtNotschlafstelle im Kölner Don-Bosco-Club droht das Aus

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Eine Frau sitzt auf einem Bett.

Jutta Gumprich-Kästel und das Team des Don-Bosco-Clubs wollen die Notschlafstelle erhalten.

Nach dem Wegfall von Fördergeldern ist der Betrieb der Notschlafstelle im Don-Bosco-Club gefährdet. Eine Spendenaktion soll sie retten.

Der Don-Bosco-Club sucht händeringend nach Finanzierungsmöglichkeiten, um seine Notschlafstelle für wohnungslose Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren weiterführen zu können. Seit Ende 2023 die Förderung des flankierenden Projekts „Work4You“ wegfiel, fehlen etwa 180.000 Euro jährlich, um genügend Mitarbeiter zu beschäftigen. „Work4You“ wurde durch das Jobcenter gefördert, die Notschlafstelle von der Stadt.

Köln: Projekt „Work4You“ fiel bereits 2023 weg

Work4You entstand 2016 als Pilotprojekt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, dessen Förderung ab 2019 durch das Jobcenter und die Stadt übernommen wurde. Acht Jahre lang war das Projekt rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche für Jugendliche da, die durch alle Raster des sozialen Gefüges gefallen waren. Bei mehr als 100 Jugendlichen war es gelungen, sie in Ausbildung, Arbeit oder Schule zu vermitteln. Gleichzeitig bot die Jugendeinrichtung die Notschlafstelle mit sieben Betten an. „Pro Jahr haben wir zwischen 2500 und 3000 Übernachtungsanfragen“, berichtet Mitarbeiterin Jutta Gumprich-Kästel.

Köln: Notschlafstelle bietet kostenlose Verpflegung

Neben der Möglichkeit der Übernachtung bietet die Schlafstelle zahlreichen wohnungslosen jungen Menschen im Kölner Stadtgebiet die Möglichkeit, Kleidung zu waschen, zu duschen und sich kostenlos zu verpflegen. Doch damit wollten sich die Verantwortlichen des Don-Bosco-Clubs nicht zufriedengeben. Gumprich-Kästel: „Wir haben den Anspruch, diese Jugendlichen auch pädagogisch zu betreuen und begleiten.“ Bisher konnte das gewährleistet werden, weil „Work4You“ und Notschlafstelle auch personell miteinander verzahnt waren: „Die Förderung der Stadt allein reicht jetzt nur noch, um die Aufsicht der Notschlafstelle zu finanzieren.“

„Potenzielles Personal, um die Notschlafstelle in vollem Umfang weiterführen zu können, steht bereit“, betont die Mitarbeiterin. Die Nachtdienste seien bereits abgesichert: „Das ist die Basis, auf die wir aufbauen wollen.“ Doch nun müssen Fragen geklärt werden, wie der laufende Betrieb aufrechterhalten werden kann. Dazu gehören neben der Zubereitung von Essen auch pädagogische Mitarbeiter für die Betreuung der Jugendlichen. Gumprich-Kästel: „Wir konnten bisher etwa die Hälfte der benötigten Mittel, nämlich 90.000 Euro, über Spenden einwerben.

Nun kommt es darauf an, das restliche Geld einzusammeln. Zu diesem Zweck sei im Internet ein Spendenportal eingerichtet worden. Daneben besteht die Möglichkeit, direkt an den Don-Bosco-Club zu überweisen. Auf diesem Weg ist es auch möglich, einen Spendenbeleg zu bekommen. Weitere Informationen zur Spendenaktion gibt es unter: www.don-bosco-club.de/Helfen/Spenden-stiften-vererben.

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