„Es war ein Schock für uns“Unbekannte verwüsten Kulturbunker in Köln-Mülheim

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Die Stahltür zu einem kleinen Lagerraum ist über der Klinke gefaltet.

Die Stahltür zu einem kleinen Lagerraum ist über der Klinke gefaltet.

In der Nacht zu Montag ist in den Kulturbunker in Köln-Mülheim eingebrochen worden. Die Täter verwüsteten Büros und Gastroräume und hinterließen eine klebrige Substanz.

Eine Stahltür in der Mitte gefaltet, mehrere Brandschutztüren zerstört, Mauerteile ausgebrochen, eine klebrige, rote Masse in allen Räumen verteilt – da sind die Schäden, die im Erdgeschoss des Kulturbunkers als erstes ins Auge fallen. Unbekannte Täter waren eingebrochen und verwüsteten die Büroräume der Einrichtung und das Café Toré. Nach Vorfällen 2013 und 2014 war das der dritte Einbruch in wenigen Jahren.

Schock für Betreiber des Kulturbunkers in Köln-Mülheim

„Die Täter sind dabei mit roher Gewalt vorgegangen“, schildert Sevgi Demirkaya von der Leitung des Hauses. Vermutlich, erzählt sie weiter, seien die Täter durch eine Tür vom Biergarten des Cafés eingedrungen. Von dort aus ziehe sich die Spur der Verwüstung durch die Räume der Gastronomie über das Foyer bis in die Büros des Kulturbunkers: „Es war ein Schock für uns.“

Der angerichtete Schaden ist beträchtlich. Den Wert allein einer der feuerfesten Brandschutztüren beziffert Demirkaya auf 5000 bis 6000 Euro. „Da die Täter alle unsere Schlüssel mitgehen ließen, müssen wir ein vollkommen neues Schließsystem beschaffen“, erklärt sie.

Die klebrige Masse wiederum war über den Fußboden, an den Möbeln und an verschiedenen Gegenständen verteilt worden. Demirkaya: „Die Spurensicherung der Polizei erklärte uns, dass die Täter dadurch wohl ihre Spuren verwischen wollten.“

Täter erbeuteten ein Notebook und Geld

Die Beute der Einbrecher war im Gegensatz zum angerichteten Schaden weit geringer. „Sie nahmen ein Notebook, eine kleine Summe Bargeld und Spendenbüchsen von einer Veranstaltung zum Thema Lützerath und Klimaschutz mit“, zählt sie auf.

Das Team des Hauses sieht sich nun vor einer schweren Aufgabe: „Unsere Kulturarbeit wurde dadurch um Monate zurückgeworfen.“ Schließlich würden Projekte und Veranstaltungen mit großer Vorlaufzeit geplant.

Die Polizei ermittelt nun und sucht nach Zeugen. Wem in der Nacht von Sonntag, 22., auf Montag, 23. Januar, etwas aufgefallen ist, melde sich unter der Rufnummer 0221/2290.

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