Mehr Partysongs und englische Texte: Die Sängerin will ihre Fans auf Tour zum ausgelassenen Feiern animieren.
Neues Album „Move“Yvonne Catterfeld will dazu ermutigen, Muster zu durchbrechen – Konzert in Köln

Im Carlswerk feiert Yvonne Catterfeld die Premiere ihrer Tour zum aktuellen Album.
Copyright: Adam von Mack
Was bedeutet der Albumtitel „Move“ für Sie?
Es passt in meine derzeitige Lebenssituation. In der Phase hatte ich viel Bewegung in meinem Leben. Das Album steht für mich für Bewegung, zu tanzen und Freude zu haben. Es ist auch ein Beweis dafür, wie kraftvoll es sein kann, wenn man neue Wege geht, nicht immer in Muster zu verfallen, sondern diese zu durchbrechen. Es kommt zu einem Schneeballeffekt: Man verändert eine Kleinigkeit, aber es hat eine große Auswirkung. Dies alles ist auch Thema in den Songs des Albums.
Zuletzt wagten Sie den Umzug von Berlin nach Bayern. Inwiefern hat das Ihre Musik beeinflusst?
Der Umzug war tatsächlich, während das Album entstanden ist. Den Song „Move“ gab es während des Umzugs schon. Deswegen habe ich dann das Album so benannt, weil es darin geht, dass wenn man etwas im Außen bewegen will, sich erstmal innerlich bereit machen muss. Auch ein solcher Umzug bedeutete für mich, sich einen großen Schritt zu trauen, obwohl ich vor Veränderungen immer große Angst habe. „Move“ war im doppeldeutigen Sinne also auch Programm in meinem Leben und soll auch andere bewegen und ermutigen.
Warum haben Sie mehr elektronische Tanzmusik in Ihr neues Album integriert?
Ich habe in der Entstehungszeit sehr viel Radio gehört, weil meine Freisprechanlage nicht funktioniert hat. Dann fängt man an, sich neu zu öffnen und neue Sachen zu hören. Der eigentliche Stil ist mit den Produzenten im Studio entstanden, die das Album soundtechnisch geprägt haben. Es bewegt sich zwischen Dance-Pop mit Elementen aus R'n'B und Synth-Pop.
Sie waren Teil der Jury beim ESC-Vorentscheid für den Act aus Deutschland. Wie schätzen Sie die Chancen auf einen Erfolg des Paares Abor & Tynna ein?
Viele sind begeistert von dem Song von Abor & Tynna. Ich finde besonders Tynna grandios. Als Künstlerin hat sie mich mit ihren Cover-Songs sehr überzeugt, weil sie eine starke, intensive Stimme und in den Bann ziehende Ausstrahlung hat. Wenn sie an ihrer Stimme arbeitet, damit sie genauso stark wie bei den Covern ist, haben wir eine gute Chance beim ESC. Sie sind als Geschwisterpaar auch süß.
Wieso singen Sie seit Ihrem vergangenen Album „Change“ entschieden, auf Englisch zu singen?
Ich habe meine ersten 20 Jahre nur auf Englisch gesungen. Es war Zeit, dahin zurückzugehen. Und der Austausch mit meinen Voice-Talenten hat mich dazu bewegt, es endlich zu tun. Bei manchen Künstlern konnte ich beide Sprachen im Gesang sehen. Da habe ich gemerkt, ich gebe diesen Rat, sich auch in der anderen Sprache auszuprobieren, anderen Künstlern, aber halte mich nicht selbst daran. Aufgrund dessen habe ich dann gedacht, ich kann nicht Anderen einen guten Ratschlag geben, wenn ich ihn selbst nicht lebe.
Was bedeutet es für Sie, ein Coach für junge Musiker zu sein?
Ich fand es immer spannend, im Coaching Erfahrungen und Ideen, die ich selbst gemacht oder von anderen Mentoren hatte, weiterzugeben. Eine intuitive Eingabe, die aber in einem Moment bewirken kann, dass sich die Talente in ihrem Potential entfalten und über ihre eigenen Grenzen hinausgehen. „The Voice“ ist sehr realitätsnah: Es ist ein intensiver Crashkurs in allen möglichen Richtungen und den Herausforderungen, wenn man erfolgreich sein will. Eine bessere Ausbildung – außer vielleicht ein Studium – kann man nicht machen.
Im Mai gehen Sie auf Tour. Was ist neu an den kommenden Shows?
Die letzte Tour war schön: Wir haben akustisch gespielt, mit Gospel-Sängern und Musikern sehr soulisch angedacht. Wir haben auch schon Party bei der letzten Tour gemacht, aber ich habe trotzdem gemerkt, es fehlen die richtigen Partysongs, um die Stimmung noch mehr anzuheben. Jetzt habe ich die Band mit zwei außergewöhnlichen Musikern erweitert, die Rock, Soul, Dance und jede Menge Groove mit reinbringen.
Party-Songs bedeuten auch Tanzeinlagen, richtig?
Ich arbeite mit einem Choreographen. Natürlich müssen wir es so aufbauen, dass es mit dem Gesang zusammenpasst. Es erfordert schon viel Konzeption, damit ich ein Konzert stimmlich durchhalte. Denn ich wechsele in verschiedenen Tonarten durch, was anspruchsvoll ist. Da ist Konditions- und Stimmtraining wichtig: Ich springe gerne auf dem Trampolin, vielleicht versuche ich mal, dabei die Lieder durchzusingen, um die Ausdauer zu üben (lacht). Aber mein Fokus liegt auf dem Gesang und darauf, das Publikum damit zum Tanzen zu kriegen.
Am 14. Mai starten Sie in Köln im Carlswerk. Warum haben Sie sich für Köln als Premierenstadt entschieden?
Ich habe viele schöne Erinnerungen an Köln. Ich bin und war auch oft für Fernsehsendungen hier, insbesondere für den ESC. Die erste Show ist, glaube ich, schon immer etwas Besonderes, weil dann viele unvorhersehbare Dinge passieren. Es ist noch alles locker, lustig und spontan. Und es geht auch sicher mal was daneben, was für Fans aber immer was Besonderes ist (lacht). In späteren Shows merke ich, wie ich Momente wiederhole, die funktioniert haben. Ich werde definitiv sehr aufgeregt sein in Köln.
Tickets für die Kölner Show gibt es für 55 Euro online.