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Rheinquerung in KölnWann und für wen die Mülheimer Brücke gesperrt wird

Lesezeit 3 Minuten
In der Entfernung ist die Brücke mit den Sanierungsmaßnahmen zu sehen. Im Vordergrund fährt ein Frachtschiff über den Rhein.

Seit 2019 läuft die Sanierung der maroden Mülheimer Brücke in Köln.

Die Mülheimer Brücke in Köln wird 2024 länger und umfassender gesperrt als bisher geplant. Nicht nur die Bahn wird die Brücke nicht mehr überqueren, auch der Verkehr kommt nicht mehr über die Brücke ins Rechtsrheinische.

Die für dieses Jahr geplante Bahnsperrung auf der Mülheimer Brücke kommt erst 2024. Zudem wird die Rheinquerung nicht nur für die Bahn, sondern auch für den Kfz-Verkehr in Richtung Mülheim gesperrt, und das deutlich länger als bisher erwartet. Sieben Monate statt der bisher geplanten 19 Wochen wird die Stadtbahn die Brücke nicht befahren – der motorisierte Verkehr sogar neun Monate. Eigentlich war lediglich eine Bahnsperrung ab März 2023, also in diesen Tagen, geplant.

Grund dafür ist eine Umstellung bei der Instandsetzung, das teilt die Verwaltung in einer Mitteilung für den Verkehrsausschuss   mit. Der Stadtbahnbereich, den die Stadt eigentlich sanieren wollte, muss erneuert werden. Bereits seit 2019 läuft die Sanierung. Die Kosten werden auf 301,5 Millionen Euro geschätzt. Die Bauzeitverlängerung könnte die Kosten ein weiteres Mal in die Höhe treiben. Die ursprüngliche Planung lag bei 116 Millionen Euro.

In welchem Zeitraum ist die Brücke gesperrt?

Die Sperrpause der Stadtbahn ist von Dienstag, 2. April 2024, bis einschließlich Donnerstag, 7. November geplant. Für den Autoverkehr soll die Fahrspur in Richtung Mülheim von Montag, 12. Februar 2024, bis Donnerstag, 14. November, gesperrt werden. Eine Umleitung über die Zoobrücke werde eingerichtet.

Warum dauern die Sperrungen länger?

Ursprünglich war für den zweiten Bauabschnitt lediglich die Sanierung von schadhaften Nieten und Schweißnähten im Bereich der Bahn vorgesehen. Laut Verwaltung wäre dies „aufgrund des schlechten Bauwerkszustands allerdings viel zu aufwändig, nicht ausreichend dauerhaft und nicht wirtschaftlich ausführbar.“ Also wird das im Gleisbereich liegende Deckblech ausgetauscht. Die Geräte und Sicherungsmaßnahmen für diesen Austausch nehmen mehr Platz weg als geplant. Der Platz auf der Südseite der Brücke reicht nicht aus, deswegen wird auch die Fahrspur Richtung Mülheim auf der Nordseite gesperrt.

Gibt es Schienenersatzverkehr?

Ja. Zum einen soll die Linie 13 zumindest im Linksrheinischen vom Sülzgürtel bis zur Haltestelle Slabystraße verkehren. Rechtsrheinisch werde der Betrieb während der Trennung eingestellt. Die Linie 18 verkehrt linksrheinisch ebenfalls bis zur Haltestelle Slabystraße. Bei der 18 plant die Stadt zudem einen Einsatz im Rechtsrheinischen, zwischen Mülheim Wiener Platz und Thielenbruch. Ein Ersatzbus soll im Rundverkehr von der Ersatzhaltestelle Mülheim Wiener Platz über die Zoobrücke zu den Ersatzhaltestellen Zoo/Flora, Amsterdamer Straße/Gürtel sowie Boltensternstraße fahren.

Welcher Verkehr läuft noch?

Die Fahrspur in Richtung Nippes ist laut Stadt nicht betroffen. Ebenso wie der Fuß- und Radverkehr, der weiterhin den Geh- und Radweg auf der Nordseite nutzen können soll.

Wann wird die Brückensanierung fertig?

Bisher hieß es, dass die Verkehrsfreigabe der Rheinquerung Mitte 2026 erfolgen soll. Der aktuelle Zeitplan sieht die Freigabe aller Spuren auf der Mülheimer Brücke nun für Ende Dezember 2026 vor. Anschließend finden noch weitere Restbaumaßnahmen statt, die allerdings den Verkehr nicht mehr dauerhaft einschränken und voraussichtlich Mitte 2028 beendet sein werden.

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