Köln – Im Jahr 2004 ging der Musical Dome gerade in sein neuntes Jahr am Breslauer Platz, da schrieb diese Zeitung in einem Kommentar: „Gute Lösung – bis 2010.“ Denn eigentlich war das große blaue Zelt im Jahr 1996 nur als Provisorium gedacht, eine Lösung auf Zeit. Eigentlich. 2010 ist mittlerweile acht Jahre her – und der Musical Dome steht immer noch am Breslauer Platz, gerade läuft dort das Stück „Tanz der Vampire“.

Bahn baut Gleise nicht vor 2022 aus

Ende März 2019 endet der aktuelle Drei-Jahres-Vertrag zwischen der Stadt und der Musical-Betreibergesellschaft aus. Der Stadtrat soll in seiner Sitzung am 20. März über die Verlängerung bis zum Jahr 2022 entscheiden. Es gilt als sicher, dass das Gremium die zehnte Ausdehnung des Vertrages abnickt – so wie die neun Mal davor auch.

Dafür sprechen mehrere Umstände. Erstens geht die Stadtverwaltung davon aus, dass die Bahn ihre Gleise am direkt angrenzenden Hauptbahnhof nicht vor Mitte 2022 ausbaut. Die Arbeiten hätten Konsequenzen, die Bahn braucht dann große Flächen am Musical Dome für die Baustelleneinrichtung. Und zweitens verzögert sich das neue Musical-Theater im Staatenhaus, vor Ende 2024 kann es dort laut Stadt nicht einziehen. Das liegt an einem Domino-Effekt: Aktuell nutzt die Oper das Staatenhaus noch, weil ihre eigentliche Heimat, der Offenbachplatz, saniert wird.

Stadt sieht keine sinnvolle Zwischennutzung

Vor 2022 ist das Opernhaus nicht saniert, und bis die Oper aus dem Staatenhaus ausgezogen und das Gebäude für ein Musical hergerichtet ist, wird es wohl Ende 2024.

Aktuell, so die Einschätzung der Stadt, sei eine wirtschaftliche Zwischennutzung der Fläche ohne Musical Dome nicht ersichtlich. Heißt: Sie verlöre die Pacht, die Fläche läge brach und die Stadt müsste den Unterhalt zahlen. Deshalb geht der Musical Dome wohl in die nächste Runde – und feiert 2021 sein 25-jähriges Bestehen.