Nach dem kurzfristigen Abgang von Ordnungsamtschefin Athene Hammerich setzt die Stadt Köln zunächst auf eine Interimslösung mit mehreren Führungskräften.
Nach Abgang der AmtschefinTeam soll Kölner Ordnungsamt vorübergehend leiten

Ein Fahrzeug des Ordnungsamts (Symbolbild)
Copyright: Thomas Banneyer
Das Kölner Ordnungsamt mit mehr als 900 Mitarbeitern wird nach dem Ausscheiden der Amtsleiterin Athene Hammerich (die Rundschau berichtete exklusiv) vorübergehend von einem Interimsmanagement geleitet. Das teilte die Ordnungsdezernentin und Stadtdirektorin Andrea Blome am Dienstag den Beschäftigten des Ordnungsamts mit.
In ihrer Mail, die der Rundschau vorliegt, heißt es: „Da durch den Wechsel sowohl die Amtsleitung als auch die stellvertretende Amtsleitung vakant sind, haben die Oberbürgermeisterin und ich entschieden, dass bis zur Wiederbesetzung der Amtsleitung das amtierende Leitungsteam im Amt für öffentliche Ordnung von einem Interimsmanagement unterstützt und beraten werden soll.“
Blome weiter: „Neben Uwe Strecker, dem Leiter des Amtes für Bürgerdienste, und Alexander Vogel, dem Leiter des Amtes für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, werden dem Managementteam weitere Mitarbeitende aus dem Dezernat für Allgemeine Verwaltung und Ordnung, dem Amt für Recht, Vergabe und Versicherungen sowie dem Amt für öffentliche Ordnung angehören.“ Die notwendigen Schritte zur kurzfristigen Ausschreibung der Amtsleitungsstelle habe sie in die Wege geleitet, so Blome.
Persönlich bin ich froh, dass Frau Hammerich weiterhin im Dezernat I arbeiten wird und freue mich auf die weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihr.
Athene Hammerich werde ab dem 22. Januar 2024 „aus persönlichen Gründen eine neue Führungsaufgabe bei der Stadt Köln annehmen und als Leiterin zu den Zentralen Diensten (1000) wechseln“, erklärte Blome. Ihr Verhältnis zu Hammerich gilt als angespannt. In ihrer Mail betonte Blome: „Persönlich bin ich froh, dass Frau Hammerich weiterhin im Dezernat I arbeiten wird und freue mich auf die weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihr.“
Hammerich hatte in ihrer Abschiedsmail an die Beschäftigten des Ordnungsamts erwähnt, der Wechsel sei ihr „nicht leicht gefallen“, aber letztlich müsse sie „anerkennen, dass ‚Gesundheit zwar nicht alles ist, aber ohne Gesundheit ist alles nichts‘ (Arthur Schopenhauer)“. Beim Amt für Zentrale Dienste wird sich die frühere Ordnungsamtschefin um die Organisation zentraler Aufgaben der Stadtverwaltung kümmern, darunter Einkauf, Postservice, Scanstelle und zentrales Aktendepot.
Reker: Arbeit kann reibungslos weiterlaufen
Bis per Ausschreibung eine neue Amtsleitung für das Ordnungsamt gefunden ist, übernimmt das Interimsteam mit Unterstützung aus Blomes Dezernatsbüro und dem Rechtsamt. Uwe Strecker, Chef der Bürgerdienste, ist als erfahrener Amtsleiter mit 64 Jahren schon nahe an der Pensionsgrenze. Wäre Alexander Vogel (40), der Sprecher von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, ein Kandidat für das Ordnungsamt? Rekers Amtszeit endet 2025. Vogel hatte sich im Frühjahr 2023 bereits auf eine Dezernentenstelle bei der Stadt Wuppertal beworben. Doch seine Wahl scheiterte im Juni an parteipolitischen Auseinandersetzungen im Wuppertaler Stadtrat.
Die Stadt Köln bestätigte am Dienstagnachmittag Hammerichs Wechsel. Oberbürgermeisterin Henriette Reker erklärte: „Das Amt für öffentliche Ordnung nimmt eine wichtige Rolle und Funktion im Alltag der Kölnerinnen und Kölner wahr und steht auch selbst vor großen Herausforderungen. Strategische Zukunftsthemen müssen weiter vorangetrieben werden. Mit Alexander Vogel und Uwe Strecker sind zwei Amtsleiter mit umfassender Erfahrung in Veränderungsprozessen Teil des Teams und ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, dass sie sich bereit erklärt haben, neben ihren eigentlichen Aufgaben diese zusätzliche Herausforderung zu übernehmen. Somit ist sichergestellt, dass die Arbeit des Amtes für öffentliche Ordnung reibungslos weiterlaufen kann.“
Infos zum Kölner Ordnungsamt
Das Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Köln hat mehr als 900 Beschäftigte. Es nimmt zahlreiche Aufgaben im Bereich der kommunalen Sicherheit und Ordnung wahr. Dazu gehören die Erhaltung der öffentlichen Ordnung, die Überwachung des ruhenden Verkehrs, Evakuierungen bei Bombenfunden, die Genehmigung von Sondernutzungen des öffentlichen Raums und Gewerbeangelegenheiten. Die Geschäftsstelle der Kölner Anti Spray Aktion (KASA), das Fundbüro und die Bußgeldstelle zählen ebenfalls zum Portfolio des Amtes.

