Zwei sterneerprobte Köche bieten im „Feinripp & Gold“ ganz besondere Sandwiches an.
Neueröffnung im Belgischen ViertelSandwiches werden im „Feinripp“ in Köln zum Hauptdarsteller

Grischa Herbig (l.) und Caspar Krings im „Feinripp & Gold“.
Copyright: Nabil Hanano
Ein Sandwich gilt als simpel, schnell gemacht und funktional. Selten ist ein Sandwich spannend oder gar raffiniert. Das jüngst eröffnete „Feinripp & Gold“ räumt mit diesen Vorurteilen auf. In dem Mitte Mai eröffneten Laden im Belgischen Viertel wird das Sandwich nicht als Notlösung oder Snack serviert, sondern als Hauptdarsteller.
Dafür verantwortlich sind Grischa Herbig und Caspar Krings. Die beiden Köche haben in der Vergangenheit Erfahrung in der Sterneküche gesammelt und kennen sich daher. Im Sommer 2018 begannen Herbig und Krings am selben Tag ihre Arbeit im Sterne-Restaurant „La Société“ auf der Kyffhäuser Straße – Herbig als Küchenchef und Krings als Auszubildender. „Caspar hat schon in der Ausbildung gesagt, dass er einen Sandwich-Laden aufmachen will“, erinnert sich Herbig. Auch nachdem sich die beruflichen Wege der beiden trennten, blieben sie ihn Kontakt. Zusammen starteten sie im vergangenen Sommer ein Pop-up-Restaurant in der „Bredouille“: Mittags servierten die sterneerprobten Köche in der auf der Venloer Straße beheimateten Weinbar verschiedene Sandwichkreationen. Und das mit Erfolg, sagt Krings: „Es wurde gut angenommen. Dann war schnell klar, dass wir nach einem eigenen Laden schauen.“

Serviert werden die Sandwiches mit Kartoffelchips und Gewürzgurke.
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Die passende Fläche haben sie in einem kleinen Lokal an der Ecke Ehrenstraße/Kleine Brinkgasse gefunden. In dem stylish eingerichteten Restaurant kann man bei der Zubereitung der Sandwiches zuschauen. Diese sind kreative Kombinationen: Ein Sandwich mit gezupftem Ossobuco-Rindfleisch und Trüffelmayo findet sich ebenso auf der Karte wie eines mit gegrillten Austernpilzen und fermentiertem Krautsalat. Tiefkühl- oder Fertiggerichte findet man hier keine - alle Beilagen und Saucen werden selbst und frisch zubereitet oder gekocht, wie etwa die Miso-Mayo oder das Fleischersatzprodukt Tempeh. „Wir arbeiten mit vielen Techniken, die aus der gehobenen Gastronomie kommen“, sagt Krings. Das Brot ist selbst konzipiert und wird täglich frisch für das „Feinripp & Gold“ gebacken. Alle Sandwiches sind üppig belegt und saftig. Serviert werden die Gerichte auf einem kleinen Tablett mit Kartoffelchips und einer Gewürzgurke.
„Das ist immer so ein Tischtennis-Spiel zwischen uns beiden“, erklären die beiden Köche den Entstehungsprozess der Varianten. Sechs verschiedene Sandwiches stehen derzeit auf der Karte, zudem gibt es zweierlei Suppen, Salat und, so steht es auf der Karte, „Geile Schweinereien“: Pommes mit Dips oder ein Sandwichtoast mit geschmolzenem Cheddar & Chili-Crunch. Neben dem Essen bietet „Feinripp & Gold“ eine großzügige Weinkarte, die von mehreren kleinen Kölner Händlern kommen.
In Deutschland ist das, was wir machen, relativ einzigartig.
„Es ist ein vollwertiges konzipiertes Gericht, was dann zwischen zwei Brotscheiben angerichtet wird“, beschreibt Herbig die Sandwiches. „In Deutschland ist das, was wir machen, relativ einzigartig. Im Ausland ist man weiter. Hierzulande hat bis jetzt niemand alles so richtig zusammengebracht, obwohl wir die besten Zutaten und Produkte hier haben“ so Krings. Das „Feinripp & Gold“ schenkt dem scheinbar einfachen Format Aufmerksamkeit. „Die wenigsten bestellen mehr als ein Sandwich. Und die meisten gehen hier glücklich wieder raus“, zeigen sich die beiden Köche zufrieden mit dem bisherigen Feedback.
Feinripp & Gold, Ehrenstraße 43c, Montag bis Samstag von 11 bis 22 Uhr.
Aus der Karte
Ossobuco-Sandwich; gezupftes Ossobuco-Rind mit Trüffelmayo, Cheddar, Salat und Tomaten, serviert mit Kartoffelchips und Gewürzgurke für 15,90 Euro.
Austernpilz-Sandwich; gezupfte Austernpilze mit Schnittlauch-Mayo, Cheddar, fermentierter Krautsalat, Salat und Tomaten, serviert mit Kartoffelchips und Gewürzgurke für 14,50 Euro.
Tempeh-Sandwich; kross gebratener Tempeh mit Sesam-Chipotle-Mayo, gepickelter Roter Beete, Salsa Verde und mit marinierten roten Zwiebeln, serviert mit Kartoffelchips und Gewürzgurke für 14,50 Euro.