Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Neues LogistikzentrumStadt verkauft 17 Hektar am Terminal Nord an die HGK

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (1)

 Ein neues Logistikzentrum der HGK entsteht auf dieser noch aufzufüllenden Brachfläche am Bahnterminal Nord.

  1. Auf dem neuen Gelände will die HGK ab 2022 ein Logistikzentrum mit bis zu 100 000 Quadratmeter Hallenfläche bauen.
  2. Langfristig sollen dort bis zu 500 neue Arbeitsplätze entstehen.
  3. Die HGK muss ihre Gebäude binnen fünf Jahren errichten.

Köln – Im Kölner Norden entsteht ein neues Logistikzentrum, das mehr sein will als nur ein Ort zum Umschlagen, Lagern und Kommissionieren von Waren. Hier wird auch ein Industriecampus mit Produktionsbetrieben geplant. Am Donnerstag beschloss der Stadtrat einstimmig, der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) ein 17 Hektar großes Areal im Industriepark Nord in Niehl zu verkaufen, die Größe entspricht 24 Fußballfeldern. Die Flächen liegen neben neben dem 2015 eröffneten Eisenbahnterminal Nord, wo die HGK Container von Lkw auf Züge verlädt und umgekehrt (siehe Grafik).

Seit Juli sind dort drei Containerkräne in Betrieb, die Gleise wurden von 300 auf 700 Meter verlängert. Jetzt kann die HGK täglich bis zu zehn Züge abfertigen, sie fahren nach Italien oder in die Türkei. Auf dem neuen Gelände will die HGK ab 2022 ein Logistikzentrum mit bis zu 100 000 Quadratmeter Hallenfläche bauen, langfristig sollen bis zu 500 Arbeitsplätze entstehen. Im Fokus stehen dabei autoaffine Betriebe, Chemieindustrie und Maschinenbau. Aber das ist nicht alles.

Industriecampus für die Forschung

Mit einer Beraterfirma werde ein „Standortkonzept Urbane Produktion“ entwickelt, erklärte die HGK auf Anfrage. „Wir verfolgen das Ziel, ein durchdachtes städtisches Konzept für einen Industriecampus zu kreieren, um hier Produktionsbetriebe mit angeschlossener Logistik anzusiedeln.“ Man wolle „Raum schaffen für Forschung und Entwicklung sowie Start-ups die Gelegenheit geben, in Campus-Atmosphäre kreativ zu arbeiten“. Die Leitidee „Urbane Produktion“ solle durch Kooperationen mit Hochschulen gefördert werden, der Industriecampus biete „Entwicklungsbereiche und Laborflächen für kreative Köpfe aller Fachdisziplinen“.

Neuer Inhalt

Industriepark Köln-Nord

Im Industriepark Nord liegt Kölns letzte große Reserve an Gewerbe- und Industrieflächen. Der Versand-Riese Amazon wollte hier ein Verteilzentrum bauen, doch die Stadt gab der Stadtwerketochter HGK den Vorzug. „Die HGK schafft nicht nur 500 zusätzliche tarifgebundene Arbeitsplätze auch für gering Qualifizierte, sondern sie zahlt auch Gewerbesteuer“, sagt Jörg Frank, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen und HGK-Aufsichtsrat.

In fünf Jahren zu errichten

Geplant war der Verkauf bereits 2019, er verzögerte sich aber um fast ein Jahr. Ursprünglich wollte die Stadt im Industriepark Flächen für Unternehmen der E-Speichertechnologie reservieren, gab dies aber wieder auf, nachdem der Bund Münster als deutsches Zentrum für Batterieforschung auserkoren hatte.

Neben dem HGK-Gelände baut der Immobilienentwickler Prologis Logistikhallen mit 62 000 Quadratmetern Fläche, die Vermietung läuft. Ehe die HGK bauen kann, muss sie das rund drei Meter tiefer liegende Brachgelände auf Straßenniveau auffüllen, dafür rund 500 000 Kubikmeter Erdreich bewegen. Weitere Auflage der Stadt: Die HGK muss ihre Gebäude binnen fünf Jahren errichten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Rat zog in seiner letzten Sitzung vor der Wahl auch einen Schlussstrich unter mehr als 30 Jahre Streit um den Hafenausbau in Godorf. Den hatten CDU, Grüne, FDP und Gut bereits 2019 beerdigt. Nun beschlossen sie gegen die SPD, dass die Stadt die Hafenerweiterungsflächen in der Sürther Aue für 3,75 Millionen Euro von der HGK kauft, um das 312 500 Quadratmeter große Gelände dauerhaft als Naturschutzgebiet zu sichern und weiterzuentwickeln. Die Stadt hatte der HGK zuvor bereits 9,4 Millionen Euro verlorene Planungskosten für den Hafen erstattet.