Bilderstöckchen wächst rasantZwei Bauprojekte werden das Viertel verändern

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Ein grau-orangefarbener Wohnblock steht am Rande einer Rasenfläche.

Die GAG-Hochhäuser Am Bilderstöckchen 60-70 sollen „Zuwachs“ erhalten

Der Stadtteil zwischen Nippes und Neuehrenfeld wächst rasant: In den nächsten Jahren werden zwei weitere Großbauprojekte das Veedel prägen – eines im Norden eines im Süden von Bilderstöckchen.

Ganz im Norden an der Ecke Am Bilderstöckchen/Escher Straße/Robert-Perthel-Straße will die städtische GAG ihr Hochhaus-Ensemble um drei weitere Bauten mit jeweils fünf Etagen ergänzen, die insgesamt rund 95 Wohneinheiten bieten würden. Sie entstehen auf der bisherigen Grünfläche unweit des neuen Klimaparks von Bilderstöckchen angrenzend an die weiteren GAG-Hochhäuser, das Familienzentrum Bilderstöckchen und den Jugendclub „Lucky's Haus“.

Für das Großprojekt wird nun ein Bebauungsplan-Verfahren eingeleitet: Gegen die Stimmen der Fraktion Gut & Klimafreunde, die das Vorhaben wegen des zu großen Eingriffs ins Grün ablehnte, stimmte die Bezirksvertretung – wie zuvor auch schon der Stadtentwicklungsausschuss – für die Verfahrenseröffnung. Die GAG solle drei Varianten entwickeln, die „unterschiedliche Möglichkeiten einer qualitätsvollen städtebaulichen und architektonischen Entwicklung aufzeigen, sowie die geplante Fassadengestaltung darstellen“.

Hochhäuser wurden saniert

Die GAG hatte ihr Vorhaben bereits anlässlich des im vergangenen Jahr vorgestellten Masterplans für den Nordteil von Bilderstöckchen präsentiert. Bereits vor einigen Jahren hatte sie ihre vorher recht unansehnlichen, grau-braunen Hochhäuser auf dem Grundstück saniert. Nun leuchten sie hell und farbenfroh.

Auch auf der anderen Seite der Straße Am Bilderstöckchen plant die GAG, ihre bestehenden Hochhäuser zu sanieren. Das Bauvorhaben entstünde auf einer Fläche, die 6260 Quadratmeter groß ist. Für die Energieversorgung ist ein Blockheizkraftwerk angedacht. Möglicherweise müsste für das Projekt der Bolzplatz verlegt, sowie der Fuß- und Radweg zwischen Escher- und Robert-Perthel-Straße einerseits und Klimapark/Longericher Straße andererseits neu geführt werden.

Ein zweites großes Projekt steht südlich des Parkgürtels an: Das frühere „Afrikanum“ an der Ludwigsburger Straße 21, bis 2021 der Sitz des Afrika-Missionsordens „Weiße Väter“, soll abgebrochen werden. Stattdessen plant der Bauträger, die halb-kirchliche Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft, vier Wohngebäude mit insgesamt 86 Wohneinheiten. Die vier parallel ausgerichteten Bauten auf dem sehr langgezogenen Grundstück würden vier Etagen aufweisen, inklusive zweier Tiefgaragen.

Das Bild zeigt einen Flachbau mit dem Symbol des Ordens der Weißen Väter und dem Umriss Afrikas aus Metall an der Außenwand.

Das Afrikanum an der Ludwigsburger Straße 21 soll abgebrochen werden.

Für das Projekt hat nun die Aachener SWG eine sogenannte „Bau-Voranfrage“ gestellt, um das Planungsrecht auf dem Grundstück zu klären. Sie gilt als Vorbereitung für einen späteren Bebauungsplan-Antrag. Die verbliebenen Mitglieder des zuvor im Gebäude sitzenden Ordens sind in das Seniorenheim an der Schwalbengasse in der City umgezogen. Deren integrierte Kapelle diente übergangsweise als katholische Pfarrkirche für den Südteil von Bilderstöckchen, nachdem die zuvor benachbarte St.-Monika-Kirche ab 2019 abgebrochen worden war.

Im neuen „St.-Monika-Quartier“ entstehen 60 Wohneinheiten in fünf Gebäuden sowie eine Kita. Bauträger ist auch hier die Aachener SWG. Beide Bauprojekte reihen sich ein in eine Vielzahl von Wohnungsbau-Vorhaben im Veedel. Ebenfalls die Aachener SWG plant, ihre Mietshäuser im Carré Escher Straße/Alzeyer Straße/Rockenhauser Straße um je eine Etage aufzustocken.

In den vergangenen Jahren war die frühere Belgiersiedlung zwischen Parkgürtel, Escher Straße und Schiefersburger Weg mit Neubauten nachverdichtet worden. Auch die Zukunft des Mobau-Marktgeländes an der Geldernstraße ist noch offen, ebenso wie jenes der insolvent gegangenen Baumarktkette Praktiker im Südteil der Escher Straße.

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