GAG-Gartenclub in Köln: „Kinder lernen, dass Kühe nicht lila sind“

Köln-Bilderstöckchen–Seit dem Start des Gartenclubs für Kinder und Jugendliche ist im Innenhof der Hochhausanlage Am Bilderstöckchen richtig etwas gewachsen – und das in gleich mehrfachem Sinne. Nicht nur Tomaten, Kartoffeln und Himbeeren, Kräuter und viele weitere Obst- und Gemüsesorten gibt es dort aus eigenem Anbau. Auch den Humus erzeugen die jungen Gartenfreunde mit einem Komposthaufen selbst. Die Naturfreunde haben ein Insektenhotel aufgestellt, und es gibt eine große Gartenhütte für die wöchentlichen Vereinstreffen. Dicke Baumstämme dienen als rustikale Bänke. Seit 2016 nutzt der Gartenclub auch einen Bauwagen im Hof. Inzwischen 13 Gartenclubs in Köln Vor zehn Jahren war in Chorweiler der erste Gartenclub in Zusammenarbeit des kommunalen Wohnungsunternehmens GAG mit dem Natur-Bildungsverein Querwaldein gestartet. Nach Kalk ist in Bilderstöckchen, seit 2012 der dritte Club entstanden – inzwischen gibt es 13 in Köln. 2014 gab es für das Konzept den Umweltpreis der Stadt. Im Rahmen eines Nachbarschaftsfests feierten GAG und Querwaldein nun das Jubiläum. „Wir brauchen mehr Grün denn je, deshalb hat das Projekt nicht nur eine pädagogische, sondern auch ökologische Dimension“, sagte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bei ihrer Ansprache. „Es ist wichtig für Kinder, die Natur und ihre Prozesse zu entdecken. Sie lernen, dass Kühe nicht lila sind.“ Es gehe nicht nur ums Gärtnern, „sondern um einen Platz, an dem die Kinder und Jugendliche zusammenkommen können“, betonte GAG-Vorstandsmitglied Anne Keilholz. Stephan Weinand vom Querwaldein-Vorstand lobte die harmonische Zusammenarbeit beim Projekt. „Alles funktioniert auf ganz toller Ebene, sehr zielorientiert und freundlich“, berichtete er – etwa, wenn ein Lagerraum oder ein Unterstellplatz gebraucht werde. „Wir kommen mittlerweile an Kinder heran, die wir zu Beginn unseres Projektes noch nicht erreicht hätten.“ Ernten, Basteln, Spielen Die Aktivitäten im Gartenclub folgten dem Verlauf der Jahreszeiten, erläuterte Weinand im Gespräch. „Im Sommer steht das Gärtnern im Vordergrund, dann das Ernten, Basteln, Spielen und die vorbereitenden Beetarbeten fürs kommende Jahr.“ Unter den vielen Besuchern gebe es einen harten Kern von sechs bis zehn Kindern, die bei jedem Wetter zu den Treffen kämen. Dabei hätten die weitaus meisten Besucher zuvor keine gärtnerischen Vorkenntnisse gehabt. „Die Kinder erfahren, was hier passiert, und wollen sich dann selbst ausprobieren.“ Die Gartengruppe trifft sich montags von 15 bis 17.30 Uhr im Innenhof der Wohnanlage Am Bilderstöckchen, vor Hausnummer 87. Interessierte können vorbeikommen.

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