Kölner GürteltrasseNeue Attraktionen für den Stadtbezirk Nippes gesucht

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Blick auf die bisher nicht ausgebaute Gürteltrasse zwischen Merheimer Straße und dem Bezirksrathaus. 

Blick auf die bisher nicht ausgebaute Gürteltrasse zwischen Merheimer Straße und dem Bezirksrathaus. 

Köln-Nippes – Die Zeit der Wildnis und des verschenkten Potenzials neigt sich entlang der Hochtrasse der Linie 13 zwischen Merheimer Straße und Amsterdamer Straße dem Ende zu. Auf dem 1,6 Kilometer langen Abschnitt nach dem Ende der Gürtel-Ausbaustrecke, wo derzeit Hundewiesen und ungepflegtes Gestrüpp liegen, soll in den kommenden Jahren eine Attraktion für den Stadtbezirk entstehen – mit Sport-, Spiel- und Freizeitangeboten, Spazierwegen, parkähnlichem Grün, Plätzen mit Verweilqualität, Wasserspielen und vielem mehr.

Denn unter dem Motto „Der Grün-Zug Nippes kommt!“ können Kölner ab sofort mitbestimmen, wie die insgesamt 9,9 Hektar Freiraum zwischen Nippes einerseits, sowie Mauenheim, Weidenpesch und Niehl andererseits, aussehen werden und was das Areal bieten soll. Die Online-Beteiligung über das städtische Portal „Meinung für Köln“ ist gestartet; zusätzlich kann man seine Ideen auch schriftlich einreichen – in einen der fünf Briefkästen, die im Gebiet aufgestellt wurden. Dort gibt es auch die Teilnahmebögen.

Beim Rundgang mit ausgewählten Initiativen, Bürgervereinen, Verwaltung und Bezirkspolitikern durch den Grünzug stellten die beteiligten Architekturbüros – das Kölner Büro Stottrop Stadtplanung, WES-Landschaftsarchitektur (Hamburg) sowie Förder Landschaftsarchitekten (Essen) – das Projekt vor. Auch Grünflächenamtsleiter Manfred Kaune und sein Mitarbeiter Per Dullin warben für eine rege Teilnahme an der Umfrage. „Wir wünschen uns eine rege Online-Debatte, und dass unsere Briefkästen überquellen“, hoffte Kaune.

Hintergrund der Neuplanung ist der geplante Radschnellweg, der bis zur Mülheimer Brücke führen soll. Für jenen hatte der Rat 2018 nach Jahrzehnten votiert; damit fiel zugleich die Entscheidung gegen einen Gürtel-Weiterbau für den motorisierten Verkehr. Beim jetzigen Verfahren steht das Grün entlang der Trasse im Mittelpunkt; vom Ausbauende an der Merheimer Straße bis zur Amsterdamer Straße/Gürtel, wo der baldige Radschnellweg in die Hochlage geht. Lediglich das Stück am Bezirksrathaus, zwischen Neusser Straße und Niehler Kirchweg, ist als Parkplatz versiegelt – was aber nicht zwangsläufig so bleiben muss.

Lebensqualität der Bürger im Fokus

„Das Vorhaben wird Nippes guttun“, sagte Kaune. „Es ist ein ganz großes Ding, dass nun nicht mehr die Autos im Mittelpunkt stehen, sondern die Lebensqualität der Bürger.“ Nur die Radschnellweg-Trasse sei gesetzt – „ansonsten ist alles offen“, betonte er.

Die Online-Beteiligung dauert bis zum Sonntag, 17. Oktober; für schriftliche Beiträge ist bis Allerheiligen, 1. November, Zeit. Die Anregungen fließen in die Planungswerkstatt ein, zu der die Stadt gegen Jahresende einladen wird. „Wir begrüßen den Grünzug für Nippes, darauf haben wir Jahre gewartet“, sagte Najib Ramz, Vorsitzender des Bürgervereins Für Nippes . Er könne sich etwa Abschnitte mit mediterranen Bäumen vorstellen, sowie Springbrunnen.

Hier finden Sie weitere Informationen.

Während der Bürgerbeteiligung ist in Nippes ein „Dialog-Fahrrad“ unterwegs; am Mittwoch, 13. Oktober, steht das Team in der Zeit von 9 bis 12 Uhr auf dem Markt am Wilhelmplatz. Eine weitere Gelegenheit zum Gespräch gibt es am Freitag, 22. Oktober, von 12 bis 17 Uhr: Dann sind an allen fünf Briefkästen Vertreter der Planungsbüros anwesend und erläutern die Aktion.

Deren Standorte sind auf der Mitte der Wiese an der Eckewartstraße, am Bezirksrathaus-Eingang, im Toni-Steingass-Park nahe Niehler Kirchweg, hinter der „Parkveedel“-Siedlung östlich der Niehler Straße sowie kurz vor der Amsterdamer Straße/Gürtel.

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