Geduld gefragt in Köln-NippesUmbau der Merheimer Straße verzögert sich um Jahre

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Auf der Mittelallee einer baumbestandenen Straße parken viele Autos.

Nach der Umgestaltung soll es keine Autos mehr auf der Mittelallee der Merheimer Straße geben.

Der Kreisverkehr an der Kreuzung Friedrich-Karl-Straße und Merheimer Straße kommt frühestens in drei Jahren. Für die umfangreiche Umgestaltung sind noch Vorarbeiten nötig. 

Die lange geplante Umgestaltung der Merheimer Straße zwischen Roßbachstraße und Friedrich-Karl-Straße / Nibelungenstraße verzögert sich bis mindestens 2026. Grund hierfür sind in erster Linie anstehende Kanalarbeiten unter der Jesuitengasse und Merheimer Straße, die zuvor erfolgen müssen. Die Kanäle sind unterdimensioniert und sollen vergrößert werden. Auch knappe Ressourcen in der Verwaltung spielten eine Rolle, antwortet das Amt für Straßen und Radwegebau auf eine Anfrage der SPD in der Bezirksvertretung Nippes. Ursprünglich war der Baustart für 2021 anvisiert.

Viele Autos parken auf der Mittelallee einer mehrspurigen Straße.

Für die wegfallenden Parkplätze auf der Mittelallee ist ein Parkstreifen entlang der Nordfriedhof-Mauer angedacht.

„Auf Grund von Kapazitätsengpässen ist die Vorbereitung der Vergabe und Ausschreibung frühestens ab 2025 und die Umsetzung der Maßnahme ab 2026 möglich“, heißt es. „Dafür ist vorab zusätzlich die Fertigstellung der Kanalplanung durch die Stadtentwässerungs-Betriebe (Steb) für den notwendigen Kanalneubau erforderlich.“ Diese werde für Ende 2024 erwartet. 

Kreuzung am Nordfriedhof in Köln-Mauenheim soll Kreisel bekommen 

Nach wie vor geplant ist, den rund 300 Meter langen Abschnitt der Merheimer Straße, der am Nordfriedhof vorbei führt, grundlegend umzugestalten. An der Kreuzung Friedrich-Karl-Straße / Nibelungenstraße soll ein Kreisel mit Zebrastreifen an allen Zufahrten entstehen, ebenso an der Einmündung Theklastraße. Es soll breitere Bürgersteige an beiden Seiten geben, die Mittelallee der Merheimer Straße würde von Autos freigestellt und bis kurz vor die große Kreuzung an der Nibelungenstraße verlängert.

In beiden Fahrtrichtungen sind Rad-Schutzstreifen vorgesehen. Entlang der Strecke sind zudem 40 Fahrradbügel und neue Laternen geplant. Anstelle des Parkens auf dem Mittelstreifen soll beidseitig ein Parkstreifen eingerichtet werden; insgesamt fallen acht Stellplätze weg. Rund 2,6 Millionen Euro Baukosten sind kalkuliert. Bereits im September 2019 hatte ein Infoabend im Pfarrsaal St. Quirinus stattgefunden; im Juni 2020 fiel der Baubeschluss in der Bezirksvertretung Nippes. 

Tempo 30 auf der Merheimer Straße sei dagegen nicht machbar, so die Verwaltung – weder auf dem zu umgestaltenden Abschnitt, noch im weiteren Verlauf bis zum Mauenheimer Gürtel. Es handle es sich um eine Hauptverkehrsstraße mit Erschließungsfunktion; schutzwürdige Einrichtungen wie Schulen, Kitas oder Seniorenheime lägen dort nicht, deshalb bestehe kein rechtlicher Rahmen hierfür. Dem trat Vize-Bezirksbürgermeister Henning Meier (SPD) entgegen. „Direkt um die Ecke liegt die Grundschule Nibelungenstraße. Warum man Tempo 30 dennoch nicht umsetzen kann, erschließt sich mir nicht.“

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