Nach Brückensperrung im Kölner NordenPolitik fordert Fährverbindung zu Niehler Rheinauen

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Eine Absperrung an einer Brücke mit vielen Schildern und rot-weißer Bake ist zu sehen.

Die Brücke über die Einfahrt zum Niehler Hafenbecken ist schwer beschädigt.

Wegen eines Schiff-Aufpralls ist die Brücke über die Niehler Hafeneinfahrt gesperrt. Nun soll eine Fähre als Ersatz her. Der Verein „Fährkultur Köln-Nord“ stände hierfür bereit.

Nach der Kollision eines Schiffes mit der Fuß- und Fahrradbrücke über die Niehler Hafeneinfahrt geht die richtige Aufarbeitung jetzt erst los: Am 18. Oktober hatte ein Schiff mit aufgestelltem Kran die Brücke erheblich beschädigt. Diese hat an der Aufprallstelle einen sichtbaren Knick bekommen, drei Hänger der Brücke sind verbogen und auch im Unterbau verbergen sich Schäden. Wie lange die für Spaziergänger und Radler bedeutende Brücke gesperrt sein wird, lässt sich nicht sagen – als ersten Schritt hatte die Stadt die Brücke sperren und notfallmäßig soweit instand setzen lassen, dass sie nicht einstürzt. Die Planung des weiteren Vorgehens dauert laut Amt für Brücken und Stadtbahnbau noch mehrere Wochen, zumal natürlich auch haftungsrechtliche Fragen zu klären sind. 

Bezirkspolitik rechnet mit jahrelanger Sperrung

„Die demolierte Brücke über die Niehler Hafeneinfahrt wird über Jahre gesperrt sein“, schätzen Robert Spieß (Grüne), Ulrich Müller (SPD), Inga Feuser (Gut & Klimafreunde) Marc Urmetzer (FDP) und Markus Frank (Linke) aus der Bezirksvertretung Nippes die Situation ein. Die Sperrung habe gravierende Folgen für Niehl und Umgebung: Der Zugang zu den Niehler Rheinauen sei nun von Alt-Niehl aus nicht mehr möglich oder mit erheblichen, nicht ungefährlichen Umwegen durch den Niehler Hafen verbunden.

Dies bedeute den faktischen Wegfall eines Naherholungsgebiets und einen Rückgang der Lebensqualität. In ihrem einstimmig beschlossenen gemeinsamen Antrag an den Rat fordern sie von der Verwaltung zu prüfen, in der Zeit bis zur Wiedereröffnung der reparierten Brücke eine Ersatz-Fährverbindung zwischen Alt-Niehl und den Rheinauen am Molenkopf einzurichten. Ausdrücklich solle man ausloten, ob die Kosten für die Fähre vom Versicherer des Unfallschiffs zu begleichen seien.

Verein „Fährkultur Köln-Nord“ stände als Betreiber bereit

Eine solche Fähre hatte der Verein „Fährkultur Köln-Nord“ ins Spiel gebracht (wir berichteten). Das Bündnis, das als Fernziel die 1967 eingestellte Fähre zwischen Niehl und Flittard/Stammheim wiederbeleben will, stünde als Betreiber der Verbindung bereit; für die geplante Rheinquerung wäre der Ersatz-Fährbetrieb natürlich zugleich ein sinnvoller Testlauf. 

„Wir wollen die Erreichbarkeit der Niehler Auen wiederherstellen“, betonte Sandra Vogel (Grüne). Wie SPD-Fraktionschef Ulrich Müller betonte, sei auch der Rad-Pendelverkehr von der Sperrung betroffen „Wir begrüßen die Initiative des Fährvereins, der zugesagt hat, Gewehr bei Fuß zu stehen, wenn es zu der Lösung kommt. Wir wollen den Schritt gehen, im Sinne der Bevölkerung und der Arbeitnehmer- sowie Arbeitgeberinnen. Es ist eine Win-Win-Win-Situation.“

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