Lebenshilfe liveKneipencoaching im Heimathirsch in Köln-Nippes

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Zwei Frauen sitzen in Sesseln nebeneinander.

Um keine Antwort verlegen: Regina Schrott (l.) und Nina Zopes bei der Premiere des Kneipencoaching-Abends.

Im „Heimathirsch“ fand das erste Kneipencoaching überhaupt statt. Regina Schrott und Nina Zopes unterhielten und berieten die rund 50 Gäste bestens.

Warum fällt es einem manchmal so schwer, jemandem einen Wunsch abzuschlagen, auch wenn man gute Gründe dafür hätte? Darüber sinnierten Regina Schrott, Gründerin der Coaching-Agentur „Narz mich nicht“, und Physiotherapeutin Nina Zopes mit den rund 50 Gästen im ausverkauften „Heimathirsch“. Man will eben anderen Menschen gefallen, ist sich die Runde einig. Und das Gefühl, den an einen selbst herangetragenen Erwartungen nicht gerecht zu werden, ist unangenehm. Wer jedoch immer Ja und Amen sage, laufe Gefahr, sich selbst, und seine eigenen Bedürfnisse zu vergessen.

„Wir sind uns alle einig, dass es wichtig ist, Nein zu sagen. Das muss man üben, und das machen wir jetzt zusammen.“ Als Szenerie hierfür diente eine Situation, in der ein Nein enorme Konsequenzen hat – der entscheidende Moment vor dem Traualtar. Auf der Bühne der Kellerkneipe, symbolisch mit Brautkleidung ausgestattet, übten die Gäste im Wechsel, ihrem zugedachten Gegenüber ihr Nein entgegenzuschleudern – sowohl alleine als auch im Chor. „Eigentlich muss man sich immer vorstellen, es mit 50 Leuten zusammen zu sagen, dann fällt es leichter“, bemerkte Zopes. 

Zu ihrem ersten Kneipen-Coachingabend „Schrott im Heimathirsch“ hatten Schrott und Zopes eingeladen. „Ihr seid heute echte Premierengäste“, grüßte Agentur-Mitbegründer Henning Glasmacher das Publikum. „Unseres Wissens nach ist es der erste Coaching-Abend in einer Kneipe überhaupt. Selbst den Begriff gab es zuvor noch nicht, ich habe es extra nachgegoogelt.“ Ziel der neuen Reihe ist es, das Thema Coaching auf niederschwellige Weise Menschen näherzubringen, die es noch nicht kennen oder Hemmungen haben, selbst zu einer Beratung zu gehen. Schrott und Zopes lernten sich selbst über eine Physiotherapie-Sitzung kennen; Zopes hat einen Schwerpunkt auf Psychosomatik und ist in einer Ausbildung zur Osteopathin.

Weitere Themen des Abends waren unter anderem das Gefühl der Scham, das mal begründet, aber auch unbegründet sein kann, sowie der adäquate Umgang mit persönlichen Krisen und Rückschlägen. Und was es braucht, um innerlich glücklich und zufrieden zu sein – nämlich vor allem eine klare innere Haltung. Man neige nämlich oft dazu, das eigene Wohlbefinden vom Verhalten anderer Menschen abhängig zu machen. „Und weil man die Verantwortung an andere outsourct, entstehen Konflikte.“ Weitere Auflagen des neuen Kneipencoachings sind geplant.

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