Mehr Sicherheit, mehr PlatzBündnis entschärft Pläne für Neusser Straße

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Neusser Straße in Nippes.

Die Neusser Straße in Nippes soll ab der Kreuzung Kempener Straße bis Niehler Kirchweg umgestaltet werden.

Seit langem ist die Umgestaltung der Neusser Straße in Nippes ein Streitthema. Im Fokus stehen mehr Platz und Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer. Doch das Ratsbündnis will nun auch mehr Parkmöglichkeiten für Autofahrer erhalten.

Bei der seit vielen Jahren diskutierten Umgestaltung der Neusser Straße in Nippes sollen die Belange der Fußgänger und des motorisierten Verkehrs stärker Beachtung finden als zuletzt vorgesehen. Am Dienstag beauftragte der Verkehrsausschuss die Stadtverwaltung, die Planungen weiter auszuarbeiten. Dabei machte das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt gemeinsam mit der SPD per Änderungsantrag neue Vorgaben.

Überqueren der Straße soll sicherer werden

So sollen nun auf dem gesamten Abschnitt zwischen Kempener Straße und Niehler Kirchweg „ausreichend sichere Überwege“ eingerichtet werden, um „das sichere Überqueren der Fahrbahn für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten“. Das bedeutet, dass hier auch in Zukunft wieder Ampeln möglich sind, von denen es derzeit mehrere auf der Neusser Straße gibt. In der bisherigen Planung war vorgesehen, alle Ampeln mit Ausnahme der Kreuzung Blücherstraße abzubauen. Man wolle hier aber „keine zweite Venloer Straße“ schaffen, sagte Teresa De Bellis (CDU) mit Verweis auf den Verkehrsversuch in Ehrenfeld. Dort hatte die anfängliche Abschaffung aller gesicherten Überwege für Fußgänger zu chaotischen Zuständen geführt.

Ein weiterer Punkt: Zwischen Blücherstraße und Nelkenstraße soll die Fahrbahn, die sich der Rad- und Kfz-Verkehr teilen, nun 7 Meter breit sein statt 6 Meter. So soll vermieden werden, dass Busse durch Radfahrer aufgehalten werden, weil der Platz zum Überholen beim vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 1,50 Meter nicht ausreicht. Der öffentliche Nahverkehr verliere an Akzeptanz, „wenn die Reisezeit unberechenbar und gegebenenfalls verlängert wird“, so die Begründung.

Dass beim fahrrad- und fußgängerfreundlichen Umbau der Neusser Straße viele Pkw-Parkplätze wegfallen würden, ist seit langem klar. Doch nun hat das Ratsbündnis – wohl auf Druck der CDU – beschlossen, dass die Verwaltung darstellen muss, „wie eine ausreichende Zahl von Stellplätzen für Handwerker, Pflegedienste und Arztbesuche eingerichtet werden kann“. Zudem muss die Verwaltung vor Beginn der Baumaßnahme darlegen, „wie mindestens 30 Prozent der wegfallenden Stellplätze durch andere Maßnahmen im direkten Umfeld nachgewiesen werden können; zum Beispiel durch Planungsbeschlüsse“.

Bündnis verlangt Ersatz für 30 Prozent der wegfallenden Stellplätze

Konkret soll die Verwaltung prüfen, ob vorhandene private Parkplätze (Galeria Kaufhof, Rewe etc.) genutzt werden können und wie neue Parkplätze durch den Bau von Quartiersgaragen geschaffen werden können. Als mögliche Standorte werden das Nippeser Tälchen, die Kempener Straße, eine Tiefgarage unter dem Wilhelmplatz sowie Flächen unter der Hochbahn benannt. Zur Begründung erklärt das Bündnis: „Eine Wegnahme von so vielen Stellplätze ohne Alternativen halten wir derzeit nicht für möglich ohne negative Auswirkungen für die Anwohner und gegebenenfalls für den örtlichen Einzelhandel, einschließlich eines ansteigenden Park-Suchverkehres. Daher müssen vor einer Wegnahme entsprechende Alternativen geschaffen werden.“

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