RichtfestSchulgebäude in Köln-Nippes ist ein Raumwunder

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Kinder stehen auf einer Baustelle vor einem festlich geschmückten Richtkranz.

Die Schülerinnen und Schüler haben sich vor dem Richtkranz versammelt, der gleich hochgezogen wird.

Für die Grundschule auf dem früheren Nippeser Badgelände feiert Richtfest. Die Montessori-Schule in Riehl soll bald an den neuen Standort ziehen.

Sie waren so etwas wie die Ehrengäste auf dem Richtfest für die zukünftige Grundschule: die zwölf Mädchen und Jungen aus der zweiten Klasse, die momentan in die Außenstelle der Montessori-Schule Gilbachstraße an der Stammheimer Straße 101 in Riehl gehen und mit Schulleiterin Johanna Schubert zur Richtkranz-Feier kamen. Wenn alles gut geht – und davon ist mittlerweile auszugehen –, werden sie ab Sommer 2025 das neue Schulgebäude noch in ihrer Grundschulzeit erleben.

Polier, Architekt Christian Fensterer, Schulleiterin Johanna Schubert, die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert, Stefanie Ruffen aus dem Schulausschuss, Architekt Jürgen Hess-Langrock und Gebäudewirtschafts-Leiterin Petra Rinnenburger (v.l.).

Polier, Architekt Christian Fensterer, Schulleiterin Johanna Schubert, die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert, Stefanie Ruffen aus dem Schulausschuss, Architekt Jürgen Hess-Langrock und Gebäudewirtschafts-Leiterin Petra Rinnenburger (v.l.).

Viel Vorfreude hatten sie im Gepäck, sowie einige Wünsche, die sie vor den rund 80 Gästen vortrugen: Gemütlich und einladend soll ihre neue Schule sein, und „offen für alle Lebewesen“. Außerdem sind saubere Toiletten gewünscht, wenig Streit im Schulalltag, eine Bibliothek mit spannenden Büchern – und viel Sonne, damit sich die Dachterrasse des neuen Gebäudes auch schön nutzen lässt. Dann sprach der Polier von der Baufirma Lühnbau den Richtspruch, und der Kranz setzte sich in Bewegung gen Schuldach. Beim anschließenden Einhämmern der Nägel ins Gebälk waren sowohl die großen als auch die kleinen Gäste gefordert. 

Elf Jahre Vorlaufzeit für den Bau der neuen Grundschule in Köln-Nippes

Auf dem Areal des im Jahr 2012 abgebrochenen Hallenbades in Weidenpesch, an der Grenze zu Niehl und Nippes, entsteht die neue Grundschule. Hier soll der derzeitige Riehler Montessori-Zweitstandort als selbständige Schule starten. 330 Kindern in drei Parallelklassen pro Jahrgang wird das Gebäude einmal Platz bieten. Nachdem das Grundstück fast elf Jahre lang brach gelegen hatte – die zuvor in Modulbauweise geplante Schule schied wegen des unebenen Geländes aus – ging es in jüngerer Zeit dafür umso schneller. 

 „Wie schnell wir waren, sieht man daran, dass die Baugenehmigung erst von November 2022 stammt“, blickte Petra Rinnenburger, technische Betriebsleiterin der städtischen Gebäudewirtschaft, zurück. Zum Jahresanfang 2023 begannen die Erdarbeiten auf dem Gelände; ziemlich genau vor einem Jahr wurde der Grundstein gelegt.

Ein Teil des Schulhofs liegt auf dem Dach des neuen  Gebäudes

Die neue, individuell geplante Grundschule ist ein kleines Raumwunder. Sehr elegant ist die Treppe vom Foyer in die oberen Etagen gelöst, aus dem Entrée blickt man auf die zukünftige Turnhalle, die im Untergeschoss liegt und sich aufgrund ihrer Deckenhöhe über zwei Etagen erstreckt. Ein Teil des Schulhofs wird aus Platzgründen auf der bereits erwähnten Dachterrasse untergebracht. Das Raumkonzept folgt der Idee einer modernen Clusterschule mit offenen Räumen; energetisch ist sie in Anlehnung an den Passivhaus-Standard geplant, inklusive Wärmepumpe, Erdwärmetauscher und Fotovoltaik-Anlage. In das Projekt investiert die Stadt rund 32,5 Millionen Euro. 

„Es ist immer wieder ein spannender Moment, wenn man nach der langen Planungsphase etwas stehen sieht“, berichtete Christian Fensterer vom Aachener Architektenbüro Hahn-Helten-Architektur. „Und nun sieht man, dass es gut wird. Obwohl ein komplexes Raumangebot für 330 Schüler entsteht, wirkt alles recht luftig, nicht eng. Es hat funktioniert.“ Von einem Schreiner habe er den Begriff „Werkstolz“ gelernt, den er zuvor nicht kannte. „Aber hier passt er ganz gut. Ich bin in der Tat etwas werkstolz“, resümierte er schmunzelnd.

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