Im Innenhof der Naumann-SiedlungBei Café „Faber's“ treffen sich die Nachbarn

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Mit einem Platzfestfest feierten die Bewohner der Naumann-Siedlung die Eröffnung des neuen Treffpunktes.

Köln-Riehl – Richtig schön ist das Naumannquartier seit seiner originalgetreuen Sanierung in den vergangenen Jahren geworden: Die Fassaden strahlen wieder in Rot und Weiß, der ehemals zugeparkte Platz inmitten der Siedlung ist nun ein Freiraum. Und ab sofort gibt es endlich auch einen festen, unkomplizierten Treffpunkt für die Nachbarschaft: Im Erdgeschoss des Eckhauses Naumannstraße 16, direkt am Platz gelegen, hat das „Faber's“ geöffnet.

Ein gemütlicher Ort mit großer Sitzgruppe, Spiele-Ecke, einem PC-Arbeitsplatz und kleiner Küche. Zunächst zweimal in der Woche ist hier geöffnet für Kaffee, Kuchen und Gespräche. Der Name erinnert an den Architekten der Siedlung, Manfred Faber, der wegen seiner jüdischen Abstammung 1944 in Auschwitz ermordet wurde.

Bei einem Platzfest mit den zwei Partnern des neuen Lokals, den Gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH und den SBK, eröffnete die städtische Wohnungsgesellschaft GAG das Lokal. Einen ganzen Nachmittag gab es ein vielfältiges, sehr gut angenommendes Programm auf dem Platz: Die Band „Sundown“ servierte vor dem Biergarten ein Oldie- und Klassiker-Programm rund um Beatles und Stones. Bei einer Pflanzenbörse konnte man Neuzugänge für den Balkon mitnehmen, und die Kleinen tobten auf der Hüpfburg. Infostände vom Seniorennetzwerk, dem Runden Tisch Riehl, dem Nabu und der Kölner Spielewerkstatt komplettierten das Programm.

Eine Boulebahn ist geplant

„Der Architekt hat etwas erschaffen, das ihn lange überdauert hat“, lobte GAG-Prokurist Jochen Mauel die Leistung Fabers. „Bei der Sanierung hatten wir uns überlegt, was die Siedlung noch braucht. Uns war schnell klar, dass vor allem ein Treffpunkt nötig ist – etwas zu schaffen, wo alle hingehen können, von Klein bis Groß.“ Die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert blickte auf die Pläne zur Aufwertung des Naumannplatzes in der Zukunft. Eine Boulebahn, barrierefreie Wege, ein Bücherschrank und größere, bepflanzte Baumscheiben sollen entstehen. Und auch Architekt Faber erhält ein Denkmal. „Wir haben uns für Sie verpflichtet, den Platz so zu gestalten, dass Sie sich hier gerne aufhalten. Es soll eine ganz runde Sache werden“, erklärte Mauel für die Eigentümergesellschaft.

„Wir sind stolz darauf, das Café betreiben zu können“, freute sich Thomas Ebert von den GWK. „Es soll ein Ort der Inklusion werden. Das funktioniert aber nur, wenn Sie regelmäßig hinkommen.“ Das Programm des „Faber's“ ist bewusst offen und variabel gehalten, damit sich der Betrieb einspielen kann: Jeweils dienstags und freitags ist das Café von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Abseits dessen sind die Räume für private Feiern und Gruppen-Veranstaltungen buchbar.

Am Montag, 8. August, plant der Runde Tisch Riehl als erste feste Veranstaltung einen Themenabend mit Musik rund um Manfred Faber. Dann wird noch einmal ausführlich an den Erbauer der Siedlung erinnert.

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