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Spende für Elternhaus der Kinderklinik„Kinderreiche Familien“ übergeben Lebkuchenhaus

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Fünf Frauen halten ein Transparent hoch mit dem Schriftzug Verband kinderreicher Familien NRW e.V. Auf einer Bank davor steht ein liebevoll verziertes vier Etagen hohes Lebkuchenhaus.

Übergabe des Knusperhäuschens, u.a. mit Stephanie Zündorf (3.v.l.) und Isabel Gronack-Walz (4.v.l.).

Auf die Situation kinderreicher Familien möchte der gleichnamige Verband mit einer Spende an das Ronald-McDonald-Haus an der Kinderklinik Amsterdamer Straße aufmerksam machen. Oft würden diese von der Politik vernachlässigt, so eine Vertreterin.

Eine im doppelten Sinne süße Idee hatte der Verband kinderreicher Familien NRW: Eltern und Kinder aus Familien, die dem Verein angeschlossen sind, hatten gemeinsam ein riesiges Knusperhäuschen mit vier Etagen gebastelt – mit allen möglichen Leckereien. Lollis dienten als Bäume, Zuckerguss hing als Schnee von den Dächern, Lebkuchen und Printen fungierten als Gartenzaun, und als Baumaterial für Fassade und Inneneinrichtung dienten Duplos, Haribo-Früchtchen und Schoko-Streuseltaler.

Gemeinsam mit zwei Mitstreiterinnen übergab die Landesvorsitzende des Vereins, Isabel Gronack-Walz, das leckere Kunstwerk an ein Team rund um Stephanie Zündorf vom Ronald-McDonald-Haus neben der Kinderklinik Amsterdamer Straße. „Jedes Kind, das bei uns mitmachte, hat ein eigenes Element gestaltet“, erläuterte Gronack-Walz. „Zudem nahm jede Familie ein eigenes Häuschen für sich nach Hause mit.“ Der 2011 gegründete Verband fing einst mit zehn Mitgliedsfamilien an. Heute sind es mehr als 1000 in ganz NRW.

Es ist mit mehreren Kindern schwer, eine Wohnung zu bekommen – oder selbst eine Ferienwohnung für den Urlaub
Isabel Gronack-Walz, Verband Kinderreicher Familien NRW

Er will die Aufmerksamkeit stärker auf die Belange von großen Familien richten. Als kinderreich sind Haushalte mit mindestens drei Kindern definiert. „Wir kinderreichen Familien sind kaum auf dem Schirm der Politik und der Gesellschaft“, klagt die Vorsitzende. „Das zieht sich durch mehrere Bereiche. In der Werbung sind maximal vierköpfige Familien zu sehen. Auch bei Freizeitaktivitäten sind Familientickets meist für zwei Erwachsene und zwei Kinder ausgelegt. Es ist mit mehreren Kindern schwer, eine Wohnung zu bekommen – oder selbst eine Ferienwohnung für den Urlaub.“

Jedes dritte Kind, unterstreicht sie, wachse in einem kinderreichen Haushalt auf. Auf die Idee, das Ronald-McDonald-Haus zu beschenken, kam man, weil einst die Schwester der Vorsitzenden selbst in dem Eltern-Gästehaus unterkam, als das eigene Kind erkrankt war. Das 2009 eröffnete Angehörigen-Gästehaus ermöglicht Eltern, Großeltern oder anderen Verwandten eine Unterkunft, während die jungen Patientinnen und Patienten in der Kinderklinik verweilen.

Der Grundgedanke: Eine Bezugsperson in der Nähe zu haben, nimmt ein Stück weit die Angst vor dem Krankenhaus und unterstützt den Heilungsprozess. Zunächst soll das Knusperhäuschen im Foyer stehen. Nach Weihnachten ist geplant, es im hausinternen Café „Oase“ aufzustellen – wo es die kleinen und großen Gäste verputzen können.

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