Verkehr in KölnKommt eine Quartiersgarage am Nippeser Tälchen?

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Marc Urmetzer (links) und Ralph Sterck von der FDP 

Nippes – Der Zeitpunkt, um das erste Quartiersparkhaus von Nippes zu bauen, scheint günstig: Das Ratsbündnis aus CDU, Grünen und Volt hat sich in seiner Koalitionsvereinbarung für den Bau von Quartiersgaragen ausgesprochen, um die Straßenränder von geparkten Pkw zu entlasten und neue Abstell-Kapazitäten zu schaffen. Auch im Vertrag des Nippeser Fünferbündnisses im Bezirksrathaus aus Grünen, FDP, Linken, Klimafreunden und der Wählergruppe Gut sind Veedels-Parkhäuser vorgesehen.

Ein solches Gebäude könnte laut des stellvertretenden Nippeser Bezirksbürgermeisters Marc Urmetzer (FDP) am Rande des Nippeser Tälchens entstehen – auf dem bereits bestehenden Parkplatz mit 80 Stellplätzen, zwischen Niehler Kirchweg und dem Wasserspielplatz. Mit seinem Parteikollegen, dem liberalen Ratsfraktionschef Ralph Sterck, stellte er seinen Antrag vor, der am Donnerstag, 9. September, auch auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Nippes steht.

Finanzierung durch Stellplatzablöse

Bis zu sechs Stockwerke könnte das Parkhaus umfassen; es wäre damit nicht höher als die Gebäude auf Niehler Kirchweg und Neusser Straße. Die Mittel zum Bau sollen aus den Stellplatzablösen kommen, die bei Bauvorhaben oder Laden-Eröffnungen fällig werden. Neben der Stadt wäre auch ein privater Investor als Bauträger denkbar. „Der Standort hat den Vorteil, dass die Fläche ohnehin schon versiegelt ist“, erläutert Urmetzer. „Es soll kein Parkhausklotz werden, sondern ein multifunktionales Gebäude, mit viel Begrünung, Carsharing-Plätzen, Elektro-Ladesäulen, Lastenrad-Parkplätzen und vielem mehr. Sowie Kurzzeit-Parkplätzen, etwa für Gäste des Bürgerzentrums Altenberger Hof.“ Auf dem Dach sei vieles vorstellbar, etwa eine Solaranlage, Sportmöglichkeiten oder sogar ein kleiner Garten. Die laufende Finanzierung sei noch offen; einige Säulen hiervon könnten die Mieten der Carsharing-Anbieter, eine monatliche Gebühr für Dauerparker sowie die Parkgebühren der Kurzzeitparker sein.

Die Idee für ein Quartiersparkhaus im Nippeser Tälchen gab es schon mal vor einigen Jahren; damals wurde sie aber zurückgestellt, da die Verwaltung zunächst, ab 2018, ein stadtweites „Quartiersgaragen-Konzept“ aufstellen wollte, das aber dann doch nicht kam. „Wir möchten den Ball daher nun nach Nippes zurückspielen, und anschließend das Thema in Rat und Verkehrsausschuss bringen“, betonte Sterck. „Denn wir wollen, dass endlich Quartiersparkhäuser gebaut werden, und es nicht mehr bei Lippenbekenntnissen bleibt.“

Er verwies darauf, dass sich trotz Fahrrad- und Carsharing-Boom sowie der – außerhalb von Corona – gestiegenen Fahrgastzahlen bei Bus und Bahn die Zahl der angemeldeten Autos in sämtlichen Stadtbezirken erhöhe. Das gelte etwa auch in seinem eigenen Veedel, dem Clouth-Quartier. „Es ist hervorragend erschlossen, hat kurze Wege, und dennoch haben die Haushalte meist ein oder zwei Autos.“ Wenn es gut läuft, sollten die in Nippes gewonnenen Erfahrungen dann Vorbild für andere citynahe Stadtteile mit prekärer Parksituation werden.

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