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Mit schmollenden SmileysSo will die Stadt für mehr Verkehrssicherheit in Köln sorgen

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Lennart Maaß (von links), Savio Schreiner und Konstantin Veil von der Verkehrswacht Köln installieren die Tafel an der Neusser Straße in Weidenpesch.

Lennart Maaß (von links), Savio Schreiner und Konstantin Veil von der Verkehrswacht Köln installieren die Tafel an der Neusser Straße in Weidenpesch.

In Köln sollen künftig zehn neue Geschwindigkeitsanzeige-Tafeln im gesamten Stadtgebiet für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen.

Auf der Neusser Straße in Weidenpesch brummt der Verkehr. Autos, Straßenbahnen und Fahrräder rauschen in vorbei – gerne auch mal ein wenig zu schnell und zulasten der Verkehrssicherheit. Aber das soll sich jetzt ändern: Am Rande der Straße installieren die Verkehrswacht-Kadetten Savio Schreiner und Konstantin Veil eine Geschwindigkeitsanzeige-Tafel. Das erste Auto, das an der Tafel vorbeifährt, bekommt direkt die Quittung für die etwas zu hohe Geschwindigkeit: eine gelbe Anzeige, gefolgt von einem schmollenden Gesicht.

In Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht hat die Stadt Köln zehn Geschwindigkeitsanzeige-Tafeln erworben, die künftig im gesamten Stadtgebiet eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um Messgeräte, die die Geschwindigkeit vorbeifahrender Autos erfassen und sie per LED-Anzeige beziffern. Das Tempo wird durch bunte Smileys oder Botschaften ergänzt. Die erste dieser Tafeln wurde am Dienstag in der Nähe der Florianschule in Weidenpesch installiert. „Wenn die Autofahrer sich an die Geschwindigkeit halten, bekommen sie ein freundliches Gesicht zu sehen“, sagt Hubertus Schipmann, Vorstandsvorsitzender der Verkehrswacht Köln. „Das ist doch ein tolles Gefühl, da bekommt man doch ein Lächeln beim Fahren, oder?“

Mehr Sicherheit auf Kölner Straßen

Das Ziel der Kooperation ist es, die Verkehrssicherheit zu verbessern. „Normalerweise führen wir das Bußgeldverfahren über mobile und stationäre Geschwindigkeitskontrollen durch“, sagt Ralf Meyer, Leiter des Ordnungsamts. Im vergangenen Jahr habe es rund 450.000 Fälle der Geschwindigkeitsüberschreitung in Köln gegeben. Die Schilder sollen die Autofahrenden an das Tempolimit auf der Straße erinnern, ganz ohne Bußgeld.

Lennart Maaßen (von links), Savio Schreiner, Konstantin Veil, Olga Töpfer, Ralf Meyer und Hubertus Schipmann vor der fertig installierten Tafel.

Lennart Maaßen (von links), Savio Schreiner, Konstantin Veil, Olga Töpfer, Ralf Meyer und Hubertus Schipmann vor der fertig installierten Tafel.

„Bei der Standortwahl priorisieren wir Kindergärten, Schulen oder Spielplätze. Wir schauen vorrangig auf Tempo-30-Zonen“, sagt Lennart Maaß, Leiter der Verkehrskadetten der Verkehrswacht. „Wir haben jetzt eine Rubrik auf unserer Webseite, bei der Bürger Standorte für die Tafeln vorschlagen können.“ Auch Friedhöfe, Altenheime und Tempo-50-Zonen werden bei der Auswahl der Standorte beachtet.

Stadt Köln hat rund 23.000 Euro für die Tafeln investiert

Tafeln dieser Art sind keine Neuheit in Köln. Bisher haben Bürgervereine für die Aufstellung der Tafeln gesorgt, dieses Mal hat die Stadt rund 23.000 Euro in die Verkehrssicherheit investiert. Für die insgesamt zehn Schilder sind elf Standorte beantragt worden, die das gesamte Stadtgebiet abdecken. Dabei stehen sie nicht dauerhaft an einem Ort, sondern werden alle vier Wochen von den Kadettinnen und Kadetten der Verkehrswacht an andere Standorte gebracht.

„Es kommen ständig Anfragen von Bürgern, Geschwindigkeitstafeln in der Nähe von Schulen oder Kitas aufzustellen“, sagt Olga Töpfer, stellvertretende Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. „Die Stadt wird der Menge an Anfragen nicht gerecht, die Kooperation soll die Situation verbessern.“ Neben der Anzeige der Geschwindigkeit, erfassen die Tafeln die Anzahl der vorbeifahrenden Fahrzeuge. Laut Töpfer unterstützen diese Daten die Einschätzung des Verkehrsgeschehens und helfen bei der Entscheidung, weitere mögliche Maßnahmen für die Verkehrssicherheit zu treffen.