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Ost-West-AchseLand ebnet Weg für 90-Meter-Züge in Köln

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Die Visualisierung zeigt, wie der Neumarkt bei einer unterirdischen Führung der Linie 1 aussehen könnte.

Die Visualisierung zeigt, wie der Neumarkt aussehen würde, wenn nur noch die Linie 9 oberirdisch fahren würde.

Das Land NRW will den Ausbau der Kölner Ost-West-Achse fördern. Der Ausbau der Linie 1 zwischen Weiden und Bensberg soll in den ÖPNV-Bedarfsplan aufgenommen werden.

Der Verkehrsausschuss des NRW-Landtags entscheidet am Freitag über die Ergänzung des ÖPNV-Bedarfsplans und damit über die Förderung von Projekten im öffentlichen Nahverkehr. Laut der Beschlussvorlage des NRW-Verkehrsministeriums soll auch der Ausbau der Ost-West-Achse in Köln gefördert werden. Damit ebnet das Land den Weg für den Einsatz von 90-Meter-Langzügen auf der Linie 1. Eine schnelle Entscheidung über den Bau eines Tunnels ist aber nicht in Sicht.

Konkret heißt es in der Vorlage: „Die Maßnahme Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse in Köln von Köln-Weiden bis Bensberg (Bergisch Gladbach) mit der baulichen Umsetzung für den Einsatz von Langzügen (ca. 90 m statt bisher 60 m) wird im Interimszustand in die Stufe 1 des ÖPNV-Bedarfsplans sowie den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen.“

Debatte um Ost-West-Achse seit Jahren

Seit Jahren gibt es in Köln Streit um die Frage, ob die Ost-West-Achse in der Innenstadt zwischen Heumarkt und Aachener Weiher ober- oder unterirdisch ausgebaut werden soll. Im Dezember 2024 hatten CDU, SPD und FDP im Rat die Weiterplanung der Tunnelvariante durchgesetzt. Sie fordern einen längeren Tunnel bis zur Universitätsstraße mit Abzweig zur Dürener Straße, wollen aber auf den unterirdischen Abzweig vom Neumarkt zur Zülpicher Straße verzichten.

Wegen der ausstehenden Prüfaufträge in dieser Frage „in Kombination mit der zweistufig und langfristig geplanten Inbetriebnahme“, so das NRW-Verkehrsministerium, solle „die Stadtbahnkapazitätserweiterung von Bensberg bis Weiden West zunächst mit provisorischer Durchfahrung der Innenstadt im Interimszustand (...) aufgenommen werden. So wird die dringende Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse Köln nicht verzögert und erlaubt dennoch eine nachfolgende Befassung auf Basis der Prüfergebnisse der Kommune.“ Das bedeutet, dass der Endausbau für 90-Meter-Züge in den oberirdischen Abschnitten West und Ost in der aktuellen Förderphase berücksichtigt werden soll. Das Land will aber auch einen „Bauzwischenzustand“, beziehungsweise eine „provisorische Lösung mit oberirdischer Führung im Innenstadt-Abschnitt“ fördern. Damit bliebe die Förderung eines späteren Tunnelbaus weiterhin möglich.