In Spezialkonstruktionen in der Innenstadt testet die Stadt neue Entsorgungsmöglichkeiten für Pizzakartons.
Neue EntsorgungssystemePilotprojekt der Stadt schafft letzte Station für Pizza-Kartons

Mülleimer um Hängevorrichtung für Pizzakartons an der Venloer Straße.
Copyright: Meike Böschemeyer
Nach dem schnellen Genuss der Pizza unterwegs kommt das Problem: wohin mit dem sperrigen Karton? Weil kaum jemand sich die Mühe macht, die Pappe mühsam zu zerreißen und in einen herkömmlichen Abfalleimer zu stopfen, testet Köln nun neue Entsorgungssysteme. Sie stehen an drei Standorten im Innenstadtbereich. Der Testzeitraum geht vom 30. Juni bis 29. September.
„Viele Pizzakartons verstopfen die Öffnungen der Papierkörbe, so dass darin kein anderer Müll mehr entsorgt werden kann. Das führt zu überquellenden Mülleimern und mehr Müll auf Gehwegen und Grünflächen“, begründet die Stadt den Pilotversuch.
Auf Wunsch der Stadtverwaltung entwickelte das Innovationsbüro der Stadt mit Studierenden der Kölner International School of Design (KISD) zwei Prototypen für Pizzakartonhalterungen im Belgischen Viertel. Direkt gegenüber des Eingangs zum Stadtgarten, an der Venloer Straße, steht Modell Nummer eins. Dort können fünf Pizzakartons in jeweils eine Halterung gesteckt werden. Beim Fototermin steckte dort keine einzige.
Am Kreisverkehr Brüsseler Straße/Antwerpener Straße kann der Karton-Halter sogar zwölf Kartons aufnehmen. Hier werden die Pizzakartons durch einen Schlitz in die Box geschoben und stapeln sich darin.
Neue Entsorgungssysteme: „Papierkorb-Garage“ mit großer Kapazität
Die größte Aufnahmekapazität schließlich hat die sogenannte „Papierkorb-Garage“. Sie ist am Ende der Salzgasse am Rheingarten, nahe des Schiff-Anlegers aufgestellt. „Hierin finden weit mehr als 12 Pizzakartons, wie viele, wollen Stadt und AWB im Rahmen der Testung herausfinden“, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. Die Papierkorb-Garage hat einfach eine große Öffnung und ist ein marktübliches Modell, dass die AWB angeschafft haben.
Mit dem Test wollen Stadt und AWB herausfinden, welche Lösung sich im Alltag bewährt und später an weiteren Orten in Köln eingeführt werden könnte. Alle drei Pizzakarton-Auffangmodelle werden täglich geleert. Und nicht nur das. Sie werden auch genau überprüft. „Die Standorte werden täglich mittels Erhebungsbogen erfasst. Dabei wird unter anderem festgehalten, wie sie genutzt wurden und wie der Verschmutzungsgrad ausfällt“, teilt die Stadt mit. Zusätzlich wird eine Fotodokumentation angefertigt.
Die Auswertung aller Erhebungsbögen wird nach dem Testzeitraum erstellt. Anhand der Ergebnisse wird bewertet, ob die Anschaffung eines Modells unter Berücksichtigung der Kosten und des Nutzens sinnvoll ist und welche Standorte damit bestückt werden können. „Erst am Ende erfolgt eine Auswertung und wir kommunizieren dann auch die Ergebnisse“, heißt es vonseiten der Stadt.