Nach KündigungenRettungsversuch für Belegschaft in Kölner Real-Filiale geplant

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Am Rande der Ratssitzung am Donnerstag, 5. Mai, wollen sie sich Gehör verschaffen: Die Belegschaft des Real-Marktes in Porz-Eil. Die ist nach dem 30. Juni arbeitslos. Und das, obwohl mit Kaufland eine Kette parat steht, die den Markt übernehmen wird. Denn erst, wenn umfangreiche Umbauten und Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt worden sind, will Kaufland den Markt eröffnen.

Das braucht seine Zeit. Zeit, die gegen die jetzige Belegschaft spielt. 97 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen ihre Arbeit verlieren. Neben den eigentlichen Umbauarbeiten nimmt auch noch das Genehmigungsverfahren Zeit in Anspruch. Immerhin: Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage mitteilt, wurde am 15. Oktober vorigen Jahres ein Bauantrag beim Bauaufsichtsamt eingereicht. Aber: „Die durchschnittlichen Laufzeiten für eine Baugenehmigung belaufen sich auf sieben bis neun Monate“, so die Verwaltung schriftlich.

Joisten: „Win-Win-Situation für alle Beteiligten“

Das muss schneller gehen, findet Christian Joisten, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Er hat den Betriebsrat der Porzer Real-Belegschaft getroffen. Nun will er in der Ratssitzung einen Antrag einbringen. Die Stoßrichtung: Verhandlungen mit Kaufland aufnehmen. Mit dem Ziel, eine schnellere bauliche Realisierung zu ermöglichen und im Gegenzug eine Sicherung des Weiterbetriebs des Standortes mit seinen aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Joisten nennt das „eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten schaffen“. Ein schnelleres Verfahren soll aber kein Freifahrtschein sein, betont Joisten. Pläne, wie sie früher schon einmal auf dem Tisch lagen, als Real noch andere Ketten, wie Drogerie-Märkte, mit in ein umgebautes Gebäude integrieren wollte, soll es auch in Zukunft nicht geben. Konkurrenz „auf der grünen Wiese“ gegenüber Zentren wie das in Porz-Mitte will man nicht. So ist es auch im Bebauungsplan für das Gelände an der Rudolf-Diesel-Straße vorgesehen. Das ist laut Verwaltung als Sondergebiet mit dem Zweck „Verbrauchermarkt“ festgesetzt, vom Warenangebot soll es also nicht viel anders werden als bislang.

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