Bei einer Feier zum Abschluss der Sanierungsarbeiten auf Gut Leidenhausen konnten auch die erwachsenen Gäste ihr Wald-Wissen unterhaltsam erweitern.
„Schneller als die Kölner Oper“Waldschule auf Gut Leidenhausen neu eröffnet

Dunja Karabaic (l.) und Cordula Körber stellten am Modell die künftigen Möglichkeiten des Waldmuseums vor
Copyright: Beatrix Lampe
In den zum Teil neu geschaffenen, zum Teil aufwändig modernisierten Räumen der Waldschule konnten Gäste zuletzt einen Einblick in das Wald-Wissen gewinnen, das die Pädagoginnen am Ort jedes Jahr mehr als 7000 Kölner Kindern vermitteln. Die Waldschullehrerinnen Rosi Wagner und Yvonne Bläser hatten zusammen mit Försterin Anna Coker in den hellen, modern und mit Stadtwaldholz-Mobiliar ausgestatteten Unterrichtsräumen einen Lernparcours vorbereitet. Es galt, Waldgerüche zu erraten, mit Seifenschaum die in Bäumen natürlich angelegten Wasserleitungen zum Blubbern zu bringen oder zu fühlen, wie sich Waldschweine gegen Nässe und Kälte schützen. Nämlich so: In die Haar-Schichten ihrer Decke, also des Fells, sind quasi eine Thermojacke und ein Regenmantel eingearbeitet.

Jochen Ott, Melanie Ihlenfeld, Joachim Bauer, Robert Voigtsberger und Jürgen Hollstein in der mit Stadtwaldholz möblierten Eingangshalle
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Teams der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln (SDW) und des Freundeskreises Haus des Waldes (HDW) hatten zum Abschluss der langwierigen Sanierungsarbeiten ein unterhaltsames Programm vorbereitet. Es machte auf einnehmende Weise deutlich, wie wichtig das Wissen um Wald und Natur schon im Kindesalter ist und wie durch Kenntnisse, die hier im Kleinen erworben werden, Großes für den Klimaschutz angestoßen werden kann. SDW-Vorsitzender Jochen Ott lobte in seiner Begrüßung Menschen aus Politik, Verwaltung und vor allem aus dem Kreis der vielen Ehrenamtler, die am Projekt mitgearbeitet haben.
Vertreter der Stadt Köln und der Trägervereine waren vor Ort
Schul- und Jugend-Dezernent Robert Voigtsberger, Grünflächenamtsleiterin Melanie Ihlenfeld, Astrid Schüßler von der städtischen Gebäudewirtschaft, Architekt Florian Oswald , den zuletzt bei der Sanierung verantwortliche Bauleiter Asllan Haskaj begrüßte er unter den vielen Gästen und dankte herzlich für die „Unterstützung mit Herz“. Zwar hätten die Sanierungsarbeiten wegen mancher Schwierigkeiten länger als erhofft gedauert, „aber immerhin ging es viel schneller als bei der Kölner Oper“, sagte Ott mit einem Lächeln.
Im schon umgestalteten Veranstaltungsraum des Museums sprach der HDW-Vorsitzende Jürgen Hollstein über Handlungsansätze und Methoden zum Schutz des Waldes, die das Waldmuseum künftig unter dem Motto „Wald der Zukunft“ vermitteln soll. Dunja Karabaic vom Verein Ökorausch, der das nachhaltige Museumskonzept erarbeitet hat, ließ die Gäste spielerisch erste Einblicke nehmen. Im Veranstaltungsraum sollen Besucher jeden Alters auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten etwas über Wald-Engagement erfahren und Impulse zum eigenen Handeln bekommen. Nachhaltigkeit in einem kreativen Umfeld erfahrbar zu machen ist Dunja Karabaic wichtig, das Lernen soll Spaß machen.
Ein wesentliches, interaktives Element im Veranstaltungsraum wird schon bald eine Installation sein, die über das offenliegende Gebälk mäandert. Die Künstlerin Cordula Körber hat die einer DNA-Doppelhelix ähnliche Installation mit Schülerinnen und Schülern des Richard -Riemerschmid-Berufskollegs erarbeitet. Wenn das Kunstwerk im Saal aufgehängt ist, besteht der Künstlerin zufolge auch für Besucher die Möglichkeit zur Partizipation. An einer Werkbank kann dieser Teil der Ausstellung mit eigenen Beiträgen von Gästen erweitert werden. Die in die Jahre gekommene Waldausstellung im angrenzenden Teil des Museums soll Karabaic zufolge vom kommenden Jahr an durch eine neu ausgerichtete Schau zum Wald der Zukunft ersetzt werden. Und im Ausstellungssaal können voraussichtlich vom Frühjahr kommenden Jahres an wieder die beliebten Waldmuseums- Klavierkonzerte stattfinden.
