Unter Leitung von Kantor Thomas Wegst beeindruckten 75 Sänger mit anspruchsvoller Musik von John Rutter bei ihrem Weihnachtskonzert in Eil.
Musik von John RutterChöre der evangelischen Gemeinde glänzen beim Weihnachtskonzert in Porz

Die Porzer Kantorei, der Jazz- und Gospelchor sowie am Schluss auch der Jugendchor der Gemeinde trugen unter der Leitung von Thomas Wegst und begleitet vom Neuen Rheinischen Kammerorchester Weihnachtsmusik von John Rutter vor.
Copyright: Beatrix Lampe
So leichtfüßig und melodiös kommen Johns Rutters Christmas Carols daher, dass sie sich unverhofft in Ohren und Gedächtnis einnisten und zu einem musikalischen Symbol der Weihnachtsfreude werden. Aber oh, welche Herausforderung, diese modernen Kompositionen des populären, 1945 geborenen Briten zu singen. Beim Weihnachtskonzert in der evangelischen Markuskirche in Eil stellten sich die Porzer Kantorei, der Jazz- und Gospelchor Keep On Singing und der Jugendchor der Gemeinde dieser Aufgabe und meisterten sie bravourös. Unter der Gesamtleitung von Kantor Thomas Wegst und begleitet vom Neuen Rheinischen Kammerorchester gelang es ihnen, den warmen, runden, leuchtenden Klang zu erzeugen, der für Rutter so typisch ist, und der direkt ins Herz geht.
So eingängig diese Musik auch klingt – leicht zu singen ist das keineswegs. Rutters Spezialität sind strahlend hohe Lagen für Sopran- und Tenorstimmen, herausfordernde Spannungsbögen für Alt und Bass, punktierte Rhythmen und immer wieder überraschende Veränderungen im Taktschema. Die Sängerinnen und Sänger brauchen große Intonationssicherheit, zumal es rhythmisch verzwickte a-Capella-Passagen gibt, in denen die Stimmen sehr genau aufeinander hören müssen.
Gemeinsamer Klang von Jung und Alt
Das alles gelang den rund 75 Mitgliedern beider Erwachsenenchöre der Gemeinde, zum Schluss ergänzt von 20 Kindern und Jugendlichen des Jugendchores, in bemerkenswerter Weise. Sie legten das Staunen und die Freude der Hirten in die Szenen, die Rutter bei seinem Christmas Carols rund um die Geburt Jesu musikalisch nachvollzogen hat. Sie brachten das Licht der Weihnacht gut 2000 Jahre später in die Jetztzeit und schilderten den Kniefall der Mächtigen vor dem kleinen Kind.
Und dann das Magnifikat, das Kantor Thomas Wegst zwischen die besinnlichen und fröhlichen Carols platziert hatte. Dieser Lobgesang Mariens aus dem Lukas Evangelium, den Komponisten seit vielen Hundert Jahren in Töne gefasst haben, hat auch John Rutter zu einer musikalischen Kostbarkeit inspiriert. Drei Teile seiner Komposition interpretierte der große, gemeinschaftliche Chor vor einer ergriffenen Zuhörerschaft in der vollbesetzten Markuskirche. Die Sängerinnen und Sänger arbeiteten die Demut und Schlichtheit heraus, die Maria angesichts der Botschaft empfindet, die sie als künftige Gottesmutter benennt. Sie sangen von Gottes großen Taten und ließen den Lobpreis anschwellen zu einem alles erfüllenden Jubel, dabei stets aufmerksam dem Dirigenten folgend.
Das Orchester mit seinen zahlreichen Streicherinnen und Streichern schuf einen verlässlichen Grund für den sängerischen Weg zur Krippe, behutsam in den sanften Passagen und mit machtvoller Brillanz im schlussendlichen Gotteslob. Harfentöne perlten, Flöten jubilierten, der Himmel war ganz nah.
Das begeisterte Publikum erklatschte zwei Zugaben, ehe die musikalischen Weihnachtsboten die Bühne verlassen durften. Das Hirtenlied „Shepherd’s pipe Carol“ gab den Gästen tänzerisch-fröhliche Christfeststimmung mit in den Adventsabend.

