Ex-Klosterbertrieb in PorzAlexianer Krankenhaus wird akademische Lehreinrichtung

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Wer Interesse daran hat, das Studium „Angewandte Pflegewissenschaften“ und eine praktische Ausbildung zu kombinieren, kann bei den Alexianern im „Haus Monika“ vorsprechen.

Wer Interesse daran hat, das Studium „Angewandte Pflegewissenschaften“ und eine praktische Ausbildung zu kombinieren, kann bei den Alexianern im „Haus Monika“ vorsprechen.

Ensen – Seit dem 17. Jahrhundert kümmern sich die Brüder der Alexianer-Klöster um die Pflege psychisch erkrankter Menschen. Heute ist aus dem ursprünglichen Klosterbertrieb ein florierendes Unternehmen erwachsen. Alleine in Deutschland betreiben die Alexianer Häuser an rund einem Dutzend von Standorten.

Die Alexianer Pflegeinrichtungen in Köln wurden nun von der FOM Hochschule für Ökonomie und Management mit einem Zertifikat ausgezeichnet, dass sie fortan als akademische Lehreinrichtungen ausweist. Neben den Einrichtungen der Alexianer in Berlin und Münster ist der Kölner Standort nun der dritte Sitz der Ordensgemeinschaft, dem diese Auszeichnung der Hochschule zuteil wird.

Mit der Prämierung geht eine Kooperation der Alexianer mit der Hochschule einher, die es Studenten des Faches „Angewandte Pflegewissenschaft“ zukünftig ermöglichen soll, wissenschaftlich fundierter zu arbeiten und dadurch zur Verbesserung in der Versorgung der Patienten beizutragen. Die Studierenden lernen nicht nur die theoretischen Grundlagen des Pflegeberufes, sondern werden in den Einrichtungen der Alexianer auch praktisch betreut. Bereits berufstätige Pflegekräfte sollen das Bachelor-Studium jobbegleitend nachholen können.

Laut Peter Scharfe, dem Regionalgeschäftsführer der Alexianer Köln/Rhein-Sieg, liefen ein mögliches Studium und der Beruf bisher unabhängig und parallel voneinander ab.

Arbeitgeber unterstützt Studium auch finanziell

Gerade die „Verzahnung von Studium und Praxis“ aber sei für eine breite Ausbildung maßgeblich: „Das Ziel ist es, erlerntes Wissen im alltäglichen Pflegeprozess anwendbar zu machen und den Pflegefachkräften mehr Verantwortung zu geben“, so Scharfe. Man wolle die duale Ausbildung der Studenten jedoch nicht nur „ideell, sondern auch materiell“ unterstützen. Konkret heißt das, dass 75 Prozent der Studienkosten vom Arbeitgeber übernommen werden sollen.

In Zeiten des Fachkräftemangels ist das natürlich nicht ganz uneigennützig. Durch das Angebot erhoffe man sich, mehr „junge Menschen anzusprechen“ und den Pflegeberuf im Allgemeinen attraktiver zu machen, wie Elke Feuster, die Leiterin der Alexianer Pflegeeinrichtungen in Köln, erklärte.

Gleichzeitig betonte Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, der der Zertifikatsübergabe als Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung beiwohnte, dass das Studium eine gute Möglichkeit sei, eine qualitative Versorgung der pflegebedürftigen Menschen zu sichern: „Der Pflegeberuf hat bei einem steigenden Leistungsbedarf immer weniger Nachwuchs“, sagte Westerfellhaus, „daher müssen wir Pflegefachfrauen und –männer mit mehr Kompetenzen ausstatten. Dafür brauchen wir Qualifizierungsangebote, die im akademischen Bereich liegen.“

In Köln betreibt die Alexianer GmbH fünf Pflegeeinrichtungen für Menschen mit neurologischen und dementiellen Erkrankungen sowie Wachkomapatienten. Für die ausreichende Versorgung beschäftigen die Pflegeeinrichtungen rund 220 Mitarbeiter, darunter etwa 150 Pflegefachpersonen. Interessenten des Studiengangs „Angewandte Pflegewissenschaft“, die ihre praktische Ausbildung bei den Kölner Alexianern machen möchten, werden gebeten, sich bei den Mitarbeitern von Haus Monika zu melden.

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