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Ferien-WorkshopKölner Künstler bringt Jugendlichen erste Schritte in der Graffiti-Kunst bei

3 min
Zu Stift und Sprühdose haben Mattia (l.) und Marc beim Graffiti-Workshop in der OT Arche Nova gegriffen.

Zu Stift und Sprühdose haben Mattia (l.) und Marc beim Graffiti-Workshop in der OT Arche Nova gegriffen.

Jugendliche gestalteten im Ferien-Workshop der OT Arche Nova in Finkenberg Graffitis mit Schablonen, inspiriert durch Künstler Raphael Mohr.

Stolz zeigt Mattia sein Lieblingsbild. Es zeigt einen Wolfskopf. Die eine Hälfte ist schwarz, die andere weiß. Der Hintergrund ist in verschiedenen Farben gehalten. Lila ist mit dabei, genauso Grün oder Blau. „Das Bild hänge ich in meinem Zimmer auf“, sagt Mattia. Ein schönes Andenken an den Graffiti-Workshop in den Ferien in der OT Arche Nova in Finkenberg.

Raphael Mohr hat den Workshop geleitet. Der freischaffende Graffiti-Künstler ist kein Unbekannter im Veedel. Bereits das Porz-Bild auf dem Platz der Kulturen im Herzen von Finkenberg hat er zusammen mit Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Einrichtungen im Bezirk zusammen gestaltet. Mohr hat, seitdem er 16 ist, mit Graffiti zu tun.

Graffiti-Workshop inspiriert Jugendliche

„Ich habe immer schon gerne und viel gezeichnet“, sagt Mohr. 22 Jahre sind es mittlerweile. In Düsseldorf hat er Kommunikationsdesign studiert und danach sein Hobby zum Beruf gemacht. So hat er unter anderem vor zwei Jahren im Auftrag der Deutschen Bahn den Bahnhof West gestaltet. Auch beim Mittwochsmalerprojekt vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) war er jahrelang aktiv. „Und ich mache viel Jugendarbeit.“

Wie beim Ferien-Workshop in der OT Arche Nova. An dem hat auch Marc teilgenommen. Der 13-Jährige hat noch keine Berührungspunkte zu Graffiti gehabt. Schwierig findet er die Schattierungen bei den Bildern. „Aber wenn man das übt, wird das schon gut klappen.“ Auch er will einige Bilder, die während des Workshops entstanden sind, bei sich zu Hause aufhängen. Er hat auch einigen Familienmitgliedern bereits ein paar Bilder geschenkt. „Wenn noch einmal so ein Workshop angeboten wird, bin ich gerne wieder mit dabei“, sagt Marc. „Das hat Spaß gemacht.“

Den hatte auch Mattia. Anfangs fand er es schwer, Graffiti zu schreiben. Von Raphael Mohr hat er aber eine Technik gezeigt bekommen, wie es besser klappt. „Erst ‚normal‘ schreiben, dann die Ecken abrunden, damit es weicher aussieht.“ Eine Technik, die er zu Hause bei seinen Stiftzeichnungen auch anwenden will.

Leichter von der Hand ging für Marc und Mattia die Arbeit mit Schablonen, wie dem Wolf. „Bei jüngeren Altersgruppen machen Schablonen Sinn. Frei, ohne Übung, ist das schon schwierig“, sagt Raphael Mohr. Schablonen haben Marc und Mattia sowie die anderen Jugendlichen auch bei zwei großen Bildern benutzt, die jetzt an den Wänden der OT Arche Nova einen festen Platz gefunden haben.

Ein Bild zeigt eine Insel mit Piratenflagge, Krebsen und Seesternen, über der in großen, bunten Buchstaben der Name der Einrichtung steht. „Das Bild vermittelt Urlaubsfeeling“, sagt Marc. Denn für ihn und die anderen Jugendlichen seien die Tage in der Jugendeinrichtung immer ein bisschen wie Urlaub.