Das erste gemeinsame Projekt des Vereins Kidsmiling und FC im Veedel wurde in Köln-Finkenberg eröffnet.
Fußballtraining ebnet Weg ins LebenKidsmiling und FC im Veedel eröffnen Fußballprojekt in Porz

Sandra von Möller (Kidsmiling-Vorsitzende) und Werner Wolf (FC-Präsident) mit jungen Fußballbegeisterten bei der offiziellen Eröffnung des Trainingsangebots in Finkenberg.
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Mit einem Turnier, vielen Spielmöglichkeiten und einem offiziellen kleinen Festakt haben der Verein Kidsmiling und die FC Stiftung jetzt in Finkenberg ihren ersten gemeinsamen Standort vorgestellt. Im Park an der Stresemannstraße, wo dank öffentlicher Fördermittel ein Fußballplatz entstanden ist, bieten beide Institutionen den Kindern und Jugendlichen aus der Umgebung wöchentlich ein kostenfreies, professionell betreutes, regelmäßiges Fußballtraining an. Das geschieht in Kooperation mit den Akteuren vor Ort.
Sandra von Möller, die Gründerin und Vorsitzende des Vereins Kidsmiling, und Werner Wolf, Präsident des 1. FC Köln und Vorstandsvorsitzender der FC-Stiftung, stellten das gemeinsame Projekt der beiden Institutionen vor. Mehr als 50 begeisterte Kinder applaudierten zur Begrüßung, ehe sie voller Elan den Platz eroberten.
Fußball als Chance – Kidsmiling stärkt Kinder und Gemeinschaft
Das Fußballprojekt von Kidsmiling und dem Stiftungszweig FC im Veedel will mit dem neuen Standort vielen weiteren Kindern Raum zur Bewegung geben. Es geht um Sport, die Entfaltung sozialer Kompetenzen und ein besseres Miteinander.
Kidsmiling Gründerin von Möller verwies auf schon 20 weitere geförderte Fußball-Trainingsstandorte allein in Köln, die der Verein seit 2007 ins Leben gerufen hat. Beispielsweise in sozialen Brennpunkten oder in der Nähe von Flüchtlingsunterkünften bietet das regelmäßig angebotene Fußball-Training den Kindern und Jugendlichen zugleich Bewegung und Halt im Leben.
Von Möller sprach mit Freude von der Entwicklung etlicher junger Menschen, die über die Teilnahme am Training selbst zum sozialen Engagement gefunden haben. Manche hätten die Trainerlizenz erworben und gäben ihre Erfahrung inzwischen an neue Kinder und Jugendliche weiter.
Da ist so viel Potenzial, wir dürfen diesen Nachwuchs nicht allein lassen
„Da ist so viel Potenzial, wir dürfen diesen Nachwuchs nicht allein lassen“, sind sich von Möller und Wolf einig. Die FC Stiftung hat mit FC im Veedel auch schon mehrere Fußballeinrichtungen mit sozialem Hintergrund geschaffen, beispielsweise am Urbacher Weg und in Porz-Lind. Wolf beschrieb das gemeinsame Angebot: „Wir laden Kinder und Jugendliche zu einem hochwertigen Sportangebot vor der eigenen Haustür ein, also da, wo sie sich gut auskennen und wohlfühlen. Sie brauchen keine teure Ausrüstung, keine sportlichen Voraussetzungen, es ist egal, ob sie Junge oder Mädchen sind, ob sie talentiert sind oder gefördert werden müssen. Hier ist jede und jeder willkommen und wird geschätzt.“
Wie gut den Beteiligten ein regelmäßiges Training tut, ist auf Betreiben der Stiftung sogar wissenschaftlich evaluiert worden. Demnach haben sich die Gesundheit, die soziale Kompetenz, und messbar auch die schulischen Leistungen beteiligter Kinder in Projekten an Grundschulen verbessert.
Außer den wöchentlichen Trainingsstunden, die das ganze Jahr über stattfinden, bieten Kidsmiling und FC im Veedel den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusätzliche Attraktionen. So stellten Sandra von Möller und Werner Wolf ein Fußballturnier aller geförderter Kölner Standorte in Aussicht, zu dem die Kinder mit Bussen gebracht werden und bei dem es Medaillen und Pokale zu gewinnen gibt. Der größte Pokal, versprach Sandra von Möller, werde wieder der fairsten Mannschaft überreicht. Denn Fairness steht beim Fußballprojekt besonders hoch im Kurs.
FC-Präsident kritisiert Kölner Stadtverwaltung
Werner Wolf wünscht sich insgesamt mehr öffentliche Aufmerksamkeit für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Da sei jede Investition gut angelegt, sagte er, doch legten seiner Erfahrung nach zu wenige Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung ihren Fokus auf die Bedürfnisse der Jugend.
In diesem Zusammenhang übte der FC-Präsident auch deutliche Kritik an der Stadt Köln. Er habe im Umfeld des Finkenberger Parks, wo das gemeinsame Projekt eröffnet wurde, viel Müll und Zeugnisse erheblicher Vernachlässigung gesehen. Wolf sagte: „Das ist untragbar, das darf sich eine Stadt wie Köln nicht erlauben“.
Was die Vermeidung achtlos weggeworfenen Mülls betrifft, leistet das gemeinsame Fußball-Projekt jedenfalls erfolgreiche Vorbeugungsarbeit. Die Trainer sind sowohl sportlich aktiv als auch Vorbilder im Sozialverhalten. Als Julian Müller und Lukas Rieper die Kinder bei der offiziellen Eröffnung auf den Verpflegungsstand mit Bananen aufmerksam machten, ertönte jedenfalls gleich eine Stimme aus den Reihen der kleinen Fußballer: „Aber die Schalen sofort in den Mülleimer!“