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Cold Case um Fall CaglarAuswertung des Massen-Gentests in Köln dauert länger

Lesezeit 2 Minuten
Die Flyer mit dem Bild der Getöteten hängen in KVB-Bahnen.

Die Flyer mit dem Bild der Getöteten hängen in KVB-Bahnen.

Insgesamt sind 355 Personen für den Speicheltest vorgesehen gewesen, 326 gaben bisher ihre DNA ab. 19 DNA-Proben fehlen noch immer.

Der DNA-Massentest im Fall der getöteten Seckin Caglar (16) aus Poll verläuft zäher, als gedacht. Eigentlich sollten bis Ende April 2023 die Ergebnisse der Speichelproben vorliegen. Nun wurde bekannt: Erst Mitte Mai 2023 sollen nun die Auswertungen beendet sein. Doch auch dies ist noch fraglich. Denn Stand Ende April 2023 müssen noch 19 Personen kontaktiert werden. Dies teilte die Kölner Staatsanwaltschaft mit. Insgesamt sind 355 Personen für den Speicheltest vorgesehen gewesen, 326 gaben bisher ihre DNA ab. „Sechs Menschen sind verstorben“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

Wann die verbliebenden 19 Männer ihre Probe abgeben, steht noch nicht abschließend fest. Die Abgabe der Speichelprobe ist laut Polizei freiwillig. Wenn ein Bürger ablehnt und sich der Verdacht gegen eine Person in dem Verfahren erhärtet, könnte eine Speichelprobe durch einen richterlichen Beschluss erzwungen werden.

Der Fall Seckin Caglar

Rückblick: Die 16-jährige Seckin Caglar hatte am 16. Oktober 1991 um 18.40 Uhr ihre Arbeitsstelle in einem Coop-Supermarkt an der Siegburger Straße verlassen und war nie zu Hause angekommen. Die junge Frau hatte dort erst wenige Tage gearbeitet. Üblicherweise fuhr die junge Türkin mit der Linie 7 von der Station „Salmstraße“ bis „Poll-Autobahn“, um von dort zur Wohnung der Eltern zu gehen. Familienangehörige suchten die 16-Jährige und fanden ihre Leiche schließlich am nächsten Tag in einem Gebüsch nahe der Haltestelle „Poll-Autobahn“.

Am Abend zuvor war sie missbraucht und getötet worden. „Sie ist einem Sexualverbrechen zum Opfer gefallen“, betont Ermittler Weber.