4000 Untersuchungen im JahrPorzer Krankenhaus investiert 2,5 Millionen in neues MRT

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Das neue MRT im Porzer Krankenhaus.

Das Krankenhaus Porz hat ein neues MRT in Betrieb genommen. Die Investition liegt inklusive Einbau und Wartung bei 2,5 Millionen Euro.

Das Porzer Krankenhaus investiert in ein neues MRT. Damit sollen die Untersuchungen für die Patienten angenehmer werden – und es soll noch genauere Ergebnisse liefern.

Untersucht werden wie Astronauten, das ist jetzt im Krankenhaus Porz möglich. Mit dem neuen MRT-Gerät der Firma GE Healthcare hat die Radiologie des Porzer Krankenhauses nun genau das Gerät in Betrieb nehmen können, mit dem auch die Astronauten der Europäischen Weltraumorganisation ESA vor und nach ihren Missionen untersucht werden.

Aus diesem Anlass schaltete sich bei einer kleinen Feierstunde Matthias Maurer, der im Mai dieses Jahres von der Internationale Raumstation zurückkehrte, für ein Grußwort dazu. Welche Vorteile das neue MRT für die Patientinnen und Patienten bedeutet, erläuterte Martin Bansmann, Chefarzt der Radiologie am Porzer Krankenhaus.

Porzer Klinik: Astronaut richtet Grußwort an neues Gerät

So sei das neue Gerät extrem leise. Während frühere Geräte noch in der Lautstärke einer Bohrmaschine dröhnten, seien jetzt nahezu geräuschlose Aufnahmen möglich.

Aber es gibt auch weitere Neuerungen: „Um ein optimales Signal und damit klares Bild zu erhalten, müssen die Empfangsspulen möglichst nah am Körper anliegen“, sagt Bansmann. Bisher wurden starre Spulen genutzt, durch die Hände oder Füße gelegt werden mussten.

Neues MRT liefert schärfere Bilder – in kürzerer Zeit

Nun gebe es eine deutlich bequemere Variante, so Bansmann. Grund dafür sind die neuen sogenannten Air-Coils. Sie lassen sich wie weiche Decken an den zu untersuchenden Körperteilen anlegen. Auch Künstliche Intelligenz (KI) hat Einzug erhalten. Statt langer Aufnahmedauer berechnet eine KI die Bilder.

Damit sind deutlich schärfere Bilder in kürzerer Zeit möglich. Ein besonders großes Untersuchungsfeld ermöglicht es zudem, mehr Fläche mit einer Messung zu begutachten. Patientinnen und Patienten können sich nun auch aussuchen, ob sie mit dem Kopf oder mit den Füßen zuerst untersucht werden wollen.

Für Menschen, die nicht gerne „im Tunnel“ liegen, ein Pluspunkt. Von dem neuen MRT profitieren viele Abteilungen des Porzer Krankenhauses. Die Kardiologie freut sich über bessere Messergebnisse beim Blutfluss an den Herzklappen.

Auch Schwangere können nun besser untersucht werden

Die Nephrologie, die Patientinnen und Patienten mit chronischen und akuten Nierenfunktionsstörungen behandelt, kann nun bei der Darstellung der Nierenarterien auf Kontrastmittel verzichten. Die Rheumatologie kann besonders strahlensensible Menschen wie Kinder und Schwangere besser untersuchen.

Denn wie in einem CT können auch bei dem neuen MRT knöcherne Strukturen dargestellt werden, ohne Röntgenstrahlung anzuwenden. Die Neurologie kann nun innerhalb von fünf Minuten eine komplette Untersuchung des Gehirns durchführen – Zeitersparnis, die bei Verdacht auf einen akuten Schlaganfall wichtig ist.

Mit dem neuen MRT werden pro Jahr rund 4000 Untersuchungen durchgeführt. Inklusive Wartung und Einbau hat das Krankenhaus 2,5 Millionen Euro investiert. Gut angelegtes Geld, wie Krankenhaus-Geschäftsführer Arist Hartjes findet.

„Für unsere Patientinnen und Patienten sind klare und schnelle Befunde ein zentraler Schritt, um schnell eine individuell angepasste Therapie zu erhalten. Die Ergebnisse aus unserer Radiologie sind daher für viele Krankheitsbilder ein wichtiger Faktor.“

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