Neu sortiertPorzer Bilderarchiv gewährt Einblicke in nie gebaute Straßen und Porzer Originale

Lesezeit 2 Minuten
Hat das ehemalige Archiv des KStA in Porz sortiert: Henning Schützendorf.

Hat das ehemalige Archiv des KStA in Porz neu sortiert: Henning Schützendorf.

Der Geschichts- und Heimatverein hat im Gemeindehaus an der Mühlenstraße einen Platz für historische Fotos aus Porz eingerichtet.

Wie sah das Ensener Ortszentrum in den 1960er Jahren aus? Wie veränderte sich Porz, als der heutige Ortsteil Finkenberg auf zuvor freiem Feld erbaut wurde? Wie war das, als vor 30 oder 40 Jahren Karneval gefeiert wurde und welche Menschen haben das Geschehen der einst selbständigen Stadt geprägt? Antworten auf solche Fragen sind im Bilderarchiv zu finden, das der Geschichts- und Heimatverein Porz in seine Obhut genommen hat. Als der Kölner Stadt-Anzeiger im Sommer 2022 die Porzer Redaktion schloss, nahm der Geschichtsverein in Abstimmung mit dem Verlagshaus die große Sammlung von Fotos aus vor-digitalen Zeiten in Verwahrung, damit die Bilder in Porz erhalten bleiben.

Monatelange Arbeit vollbracht

Henning Schützendorf ist Vorsitzender des für seine sowohl wissenschaftlich solide als auch lebensnahe Heimatforschung bekannten Vereins. Er investierte Monate in die Ordnung und Lagerung der Bestände. Im Gemeindehaus der evangelischen Lukaskirche an der Mühlenstraße sind die nach Ortsteilen und Stichworten geordneten Bilder-Sammelmappen jetzt in handliche Hängeregistraturen eingefügt. Ein großer Stichwort-Katalog erleichtert die Suche nach bestimmten Menschen, Orten und Themen.

So finden sich Fotos von einstigen Einrichtungen wie dem Freibad an der Königsberger Straße ebenso wie Portraits einstiger Porzer Originale, zum Beispiel Clemens Müther, der als Dauerduscher im Guinness-Buch der Rekorde landete. Die Entwicklung des Flughafens lässt sich anhand von Fotos ebenso eindrücklich nachvollziehen wie die Veränderungen in Porz  seit dem Rückzug der belgischen Streitkräfte. Spannend ist die Rückschau auf die industrielle Blüte in Porz, das Kunst-und Kulturleben oder die schier unendliche Geschichte von Verkehrsplanungen wie zur sogenannten Sammelschiene, die doch nie verwirklicht worden ist. „Fängt man einmal an, in einer Mappe zu blättern, kann man gar nicht mehr aufhören“, gesteht Henning Schützendorf.

Für die Geschichtsforschung im Stadtteil und darüber hinaus ist der Bilderschatz eine schier unerschöpfliche Quelle. Auch interessierte Menschen aus Porz können auf Anfrage Einsicht zu bestimmten Themen nehmen (Kontakt Henning.schuetzendorf@t-online.de). Die zu den Bildern gehörenden Zeitungsberichte sind in den alten Zeitungssammelbänden nachzulesen, die im Archiv der Bürgervereinigung Ensen-Westhoven ihren Platz gefunden haben. Auch dort können Interessierte auf Wunsch Einsicht nehmen.

Rundschau abonnieren