Schulweg in Köln falsch berechnetPanne sorgt für Neuverteilung der Plätze an Grundschule

Lesezeit 2 Minuten
Grundschulkinder auf dem Weg in die Schule.

Grundschulkinder auf dem Weg in die Schule.

Die Wegstrecke mit dem Auto statt des Fußwegs zu messen, kann weitreichende Folgen haben. Im Fall von Porzer Vorschülern ging es dabei um einen Schulplatz in Wohnortnähe. Gibt es weitere Fälle?

Hundert Meter mehr oder weniger Schulweg können entscheidend sein, wenn es darum geht, knappe Schulplätze an den Grundschulen in Köln zu ergattern. Umso wichtiger ist es, dass die Berechnung stimmt. Bei der Vergabe der Grundschulplätze an der Don-Bosco-Schule in Porz-Eil hat das Schulamt falsche Angaben in der Entfernungsliste gemacht. Statt den Fußweg als Berechnungsgrundlage zu nutzen, wurden offenbar die Fahrtwege mit dem Auto herangezogen.

Aufgefallen war der Fehler durch die Nachfrage einer Mutter, deren Vorschulkind einen Ablehnungsbescheid erhalten hatte. Statt in die 800 Meter entfernte Don-Bosco-Schule, sollte ihr Sohn ins rund sieben Kilometer abseits gelegene Langel zur Grundschule. Dr. Bettina Pater hatte daraufhin (wie berichtet) Widerspruch eingelegt. „Zufällig habe ich erfahren, dass alle Kinder, die mehr als 1,1 Kilometer von der Schule entfernt wohnen, abgelehnt wurden. So kam der Fehler ans Licht“, sagt sie.

Inzwischen hat Familie Pater einen Aufhebungsbescheid für die Ablehnung. Offizielle Bestätigungen darüber, dass ein Kind nach den Sommerferien ins erste Schuljahr der Schule aufgenommen wird, sind noch nicht verschickt worden. „Meines Wissens sind drei Familien in unserer Gegend betroffen“, sagt Pater. Laut Stadt, die den Fehler einräumt, wurden zwei Ablehnungen aufgehoben.

Laut Stadt ein Einzelfall

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie die Stadtschulpflegschaft hatten mit entschiedener Kritik auf den Vorfall reagiert. Die Frage, ob die Zuteilungen aller Kölner Schulen falsch berechnet wurden, verneint die Stadtverwaltung entschieden: „Es sind keine weiteren Berechnungen beziehungsweise weitere Schulen betroffen.“ Es handle sich nicht um „eine stadtweite Auswirkung“. 

Für die Schulleitung der betroffenen Schule bedeutet die Panne Mehrarbeit. „Alle Ablehnungsbescheide müssen erneut versandt werden, weil das Verfahren ja neu aufgerollt werden musste“, sagt Eva-Maria Zimmermann, Geschäftsführerin des GEW-Stadtverbands Köln. Widerspruch müsse erneut eingelegt werden.

Rundschau abonnieren