„Von Null op jeck“Porzer Dreigestirn mit vielen Tränen proklamiert

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Micky Nauber von den Domstürmern singt zusammen mit dem Porzer Dreigestirn Prinz Markus II., Jungfrau Johanna und Bauer André.

Micky Nauber von den Domstürmern singt zusammen mit dem Porzer Dreigestirn Prinz Markus II., Jungfrau Johanna und Bauer André.

Das Porzer Dreigestirn Prinz Markus II. (Lüsgen), Bauer André (Urban) und Jungfrau Johanna (Langel) dürfen in diesem Jahr noch einmal ran – aber diesmal richtig „von Null op jeck“.

Prinz Markus II. (Lüsgen) stellt direkt eines klar: „Man denkt ja, man hat das vielleicht schon einmal so ähnlich gemacht, man ist da nicht nervös – mitnichten.“ Morgens habe er sich noch viele Dinge überlegt, einen langen Zettel genommen, ganz viel draufgeschrieben, „und dann kommen wir hier rein – alles gelöscht“, so der frisch proklamierte Prinz im Porzer Rathaussaal.

Auf die Frage, was man aus den vergangenen zwei Jahren Pandemie gelernt habe, antwortet er selbst: „Dass nichts selbstverständlich ist.“ Deswegen seien er, Bauer André (Urban) und Jungfrau Johanna (Langel) dankbar, „dass wir mit euch gemeinsam noch einmal das Porzer Dreigestirn stellen dürfen“. Der Dank geht auch an die Karnevalsvereine, Gesellschaften und die noch kommenden Dreigestirne, die sich dafür ausgesprochen hatten, dass die drei auch in dieser Session noch einmal ran dürfen.

Motto des Porzer Karnevals „Von Null op jeck“

Die steht in Porz unter dem Motto „Von Null op jeck“. Und jeck sein, ist für das Trifolium etwas ganz Besonders und Emotionales. „Dass ihr beide den Weg mit mir noch einmal gemeinsam geht, dafür möchte ich euch persönlich Danke sagen“, richtet Prinz Markus II. die Worte an Bauer André und Jungfrau Johanna. „Ihr beide seid ein Puzzlestück in meinem Leben und das werde ich nicht vergessen.“

Ganz toll, findet Bauer André. Denn eigentlich hat er sich vorgenommen, an diesem Tag nicht zu heulen. „Und was passiert? Es läuft. Und wie es läuft.“ Doch nicht erst seit dem sie auf der Bühne stehen, sondern schon beim über zehnminütigen Einmarsch zusammen mit dem Gardekorps Köln und einer Abordnung der Rezag. „Alles trocken? Denkste!“, so Bauer André augenzwinkernd. Von dem, was er sich vorgenommen hat zu sagen, ist wohl auch nicht mehr viel übriggeblieben.

Als gelernter Konstruktionsmechaniker mit Meistertitel, wie ihn Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller bei der Proklamation vorstellt, fiel sein Appell für das Handwerk vielleicht deswegen etwas länger aus, als ursprünglich gedacht. Dafür legt er mit Bezirksbürgermeisterin Stiller eine heiße Sohle aufs Parkett, dass sich die Tänzer der Stattgarde Colonia Ahoi und der Rezag Husaren bei ihren später folgenden Auftritten schon fast Sorgen machen müssen, dass ihnen der „Profitänzer in spe“ nicht die Show stiehlt. In der Ansprache kürzer macht es Jungfrau Johanna. Ihre Rede schließt sie mit den Worten: „Auf eine geile Session.“

Die ist für Stephan Demmer, Präsident des Festausschusses Porzer Karneval (FAS), die letzte in dieser Funktion. In seiner Rede am Anfang der Veranstaltung fehlt es wie gewohnt nicht an Spitzen: „Eine materialmordende Schlacht wie auf der Zülpicher Straße brauchen wir in Porz nicht! Wir sind zwar von Null op jeck und auch gerne jeck und doll aber nicht randalierend und voll!“ Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker bekommt ihr Fett weg. Angesichts von Themen wie Verkehrsplanung im Bezirk, wo Autofahrer auf Versorgungspakete der Bundeswehr angewiesen seien, um es dann doch nicht von A nach B zu schaffen, sagt er bei seiner 19. Proklamation: „Da ist man doch als Porzer geneigt jeden Tag laut zu rufen: ,Danke Henriette, dass du so an Porz denkst und diesen Stadtbezirk so liebst!’“

Wie sehr das Porzer Dreigestirn den Stadtbezirk liebt, verdeutlicht es mit einem Song der Domstürmer, den sie umgetextet haben: „Porz ist meine Liebe…meine Stadt und mein Verein, es gibt hier 16 Veedel…manche groß und manche klein. Nur Porz… ist meine Liebe…meine Stadt und mein Verein. Ich bleib Dir ewig treu, ich lass Dich nie allein“, heißt es in dem Refrain. Im Songtext selbst gibt es eine kleine Hommage an die 16 Porzer Stadtteile.

Freudentränen haben die Jecken im Saal dann auch bei den Auftritten des Rentnerduos „Willi und Ernst“ sowie Klaus und seiner sprechenden Affenpuppe Willi. Ein paar Kalorien verbrannt werden beim Auftritt der Band „Druckluft“ und bei den Domstürmern. Mit Sänger Micky Nauber steht das Porzer Dreigestirn an vorderster Front: „Porz ist meine Liebe…“

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