Umfangreiche Verkehrssperrungen"Chaos in Porz-Mitte ist vorprogrammiert"

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Die alte Ampelanlage an der Kreuzung Hauptstraße/Bahnhofstraße werde bereits abgebaut. Bald wird die Hauptstraße zur Einbahnstraße.   

Porz  – Der gelbe Zebrastreifen ist aufgebracht, die Ampeln sind abgebaut, die „kleine“ Bahnhofstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Grund dafür ist die Erneuerung und Modernisierung der Ampelanlage an der Hauptstraße, Ecke Bahnhofstraße. Damit hat die Stadt Anfang der Woche begonnen. Fünf Wochen lang sollen die Arbeiten dauern – und sie könnten zu erheblichen Verkehrsproblemen in der Innenstadt führen. Die Modernisierung sei nötig, weil die Anlage ganz ausfallen könnte, sagt Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller. Diese Information habe sie aus dem Amt für Verkehrsmanagement. Mit dem hat sie sich in Verbindung gesetzt, als sie kurzfristig von den geplanten Arbeiten erfahren hat. „Wie man mir mitgeteilt hat, lässt sich die Baumaßnahme nicht verhindern“, sagt Stiller. Dies sei aber besser als ein plötzlicher Komplettausfall der Ampel.

Steuergerät ist irreparabel

Jüngst war dies im Bereich Lindenthalgürtel/Gleueler Straße auf der anderen Rheinseite geschehen. Das Steuergerät war irreparabel ausgefallen. Ein solches soll auch in Porz erneuert und dann an den Verkehrsrechner der Stadt angeschlossen werden. Auch neue Ampelmasten werden installiert, die Ampeln selbst mit LED-Technik ausgestattet, wodurch Strom gespart werden soll. 115 000 Euro kostet der Umbau. Der hat derzeit noch wenig Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Bislang ist nur die Durchfahrt vom Friedrich-Ebert-Ufer durch die „kleine“ Bahnhofstraße auf die Hauptstraße gesperrt. Ab kommenden Montag, 29. März, sieht die Sache anders aus.

Dann wird die Hauptstraße zur Einbahnstraße. Drei Wochen lang können dann Verkehrsteilnehmer nur noch in Fahrtrichtung Zündorf die Hauptstraße befahren. In entgegengesetzter Richtung wird eine Umleitung über die Mühlenstraße, Bahnhofstraße, Klingerstraße, Philipp-Reis-Straße und Karlstraße eingerichtet.

Enormer Rückstau ist möglich

Simin Fakhim-Haschemi und Hans Baedorf von der Vernetzung, dem Zusammenschluss der Porzer Bürgervereine, sind nicht begeistert. „Ab kommender Woche werde ich dann von meiner Praxis aus den Verkehr beobachten“, sagt die Kinderärztin, die in der Klingerstraße ihre Praxis hat. Gerade zu Stoßzeiten befürchtet sie, dass der Verkehr sich massiv stauen wird. Besonders am Kreisverkehr an der Kaiserstraße/Klingerstraße/Bahnhofstraße/Glasstraße. Verkehrsteilnehmer aus Urbach hätten es dann „verdammt schwer, von dort etwa nach Porz-Mitte oder in Richtung Zündorf zukommen“. Und der Rückstau auf die Kaiserstraße wäre enorm. In dem Zusammenhang verweist Simin Fakhim-Haschemi auch auf die Feuerwache mit den Rettungswagen an der Kaiserstraße. Durch einen Rückstau auf die Kaiserstraße könne es da womöglich zu Problemen kommen, wenn Einsätze in Porz-Mitte zu fahren seien.

Warum keine temporäre Sperrung? 

Wenn schon eine Sperrung der Hauptstraße, wieso dann nicht nur temporär, zu bestimmten Zeiten, fragt sich Baedorf. Gerade zu den Hauptverkehrszeiten könnte man seiner Meinung nach die Hauptstraße doch in beide Fahrtrichtungen offen lassen. „Die Hauptstraße ist eine unserer Hauptverkehrsachsen in Porz“, betont er. Da es keine Ausfallstraßen gebe, worüber der Verkehr besser abfließen kann, sei „Chaos auf den Straßen praktisch vorprogrammiert“.

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Das sehe man bei der Stadt ein wenig anders, weiß Bezirksbürgermeisterin Stiller. Man habe die Verkehrssituation beobachtet. Der Lockdown komme dem Umbau entgegen, weil durch Homeoffice und dergleichen weniger Menschen auf den Straßen unterwegs seien. Staufrei wird es allerdings bestimmt nicht zugehen. „Wir werden uns das anschauen“, sagt sie.

Die Kritik von Anwohnern, dass sie erst sehr spät durch eine Briefkastensendung informiert geworden seien, kann die Bezirksbürgermeisterin verstehen. Auf Nachfrage habe man ihr seitens des Amtes für Verkehrsmanagement gesagt, dass es für die Stadt schwierig gewesen sei, Firmen zu finden, die kurzfristig den Umbau vornehmen. Die Firmen hätten erst spät zugesagt, so Bezirksbürgermeisterin Stiller.   

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